Seltene Ozelotkatze zeigt sich erstmals Besuchern im Zoo Schwerin

Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN wird die Südliche Ozelotkatze als „gefährdet“ geführt

Die Südliche Ozelotkatze „Kaya“ in ihrem neuen Gehege
Die Südliche Ozelotkatze „Kaya“ in ihrem neuen Gehege, Foto: Zoo Schwerin

Schwerin • Noch mit sehr vorsichtigen Schritten schleicht „Kaya“ durch ihr neues Zuhause im Zoo Schwerin. Es handelt sich um eine Südliche Ozelotkatze, mit dem wissenschaftlichen Namen Leopardus guttulus, die sonst in nur drei weiteren Zoos in Europa gehalten werden.

In der Natur nennt die Südliche Ozelotkatze den brasilianischen Regenwald ihr Zuhause. Als Einzelgänger macht sie Jagd auf kleine Beutetiere, wie Nager und Vögel. Dabei kann diese nur etwa 3 kg leichte Katze sehr gut klettern und lauert der Beute sogar hoch oben in Bäumen auf. An sich ist sie nachtaktiv, vermeidet jedoch den Kontakt zu ihrem größten Konkurrenten, dem Ozelot. Diese deutlich größere Katze bevorzugt ebenfalls den Schutz der Dunkelheit. Teilen sich beide ein Revier, wird die Südliche Tigerkatze tagaktiv, damit sie nicht selbst zur Beute wird. Kaya lässt sich also im Zoo auch tagsüber beobachten.

Auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN wird die Südliche Ozelotkatze als „gefährdet“ geführt, da der Bestand auf nur noch etwa 6.000 ausgewachsene Tiere geschätzt wird. Durch direkte Bejagung für den Fellhandel und durch die Zerstörung ihres Lebensraums gehen die Bestände immer weiter zurück. Hochrechnungen zur Folge muss allein durch die Folgen des Klimawandels mit einem Rückgang des Lebensraums von bis zu 50% gerechnet werden.

„Kaya“ wurde im Jahr 2020 im Zoo Dortmund geboren und lebt bereits seit einiger Zeit in Schwerin, zur Eingewöhnung allerdings hinter den Kulissen. Jetzt ist sie in eine zuvor leerstehende und nun sanierte und umgebaute Anlage zwischen Bauernhof und Humboldthaus gezogen. Zwischen den Pflanzen ist die Südliche Tigerkatze sehr gut getarnt, doch mit etwas Geduld kann man „Kaya“ bei ihren Streifzügen beobachten. Auch die Anlage in Schwerin ist für eine spätere Zucht ausgelegt. Natürlich bedarf es hierfür einer männlichen Ozelotkatze. Aufgrund des geringen Bestands außerhalb Südamerikas setzt der Zoo auf die partnerschaftlichen Beziehungen mit den Kollegen in Brasilien, um im Sinne eines gemeinsamen Erhaltungszuchtprogrammes für diese gefährdete Art einen Import zu ermöglichen. Bis dahin kann sich die junge Katze in Ruhe eingewöhnen und hat das Gehege für sich.

Haltungen in europäischen Zoos: Schwerin, Dortmund, Berlin und Nesles (Frankreich)

Zoo Schwerin/Christina Mäder