Allzeit bereit durch die kalte Jahreszeit
Nahverkehr ist gut gerüstet und Fahrgäste sind auch bei Schnee sowie Frost sicher unterwegs
Schwerin • Rutschpartien bei Eis und Schnee kommen für den Nahverkehr nicht in Frage, denn der Plan für den Winter steht immer schon zum 15. Oktober. Dann sind die Sandvorräte aufgefüllt, die Dienste eingeteilt und sämtliche Busse und Bahnen einem Wintercheck unterzogen. Alle Passagiere dürfen darauf vertrauen, problemlos ans Ziel zu gelangen.
Die Fahrzeugbeleuchtung muss genauso reibungslos funktionieren wie die Enteisungsanlagen für die Oberleitungen. Eine Straßenbahn verfügt über Düsen, die Glycol auf die Leitungen sprühen, damit sich kein Eispanzer bildet. Bei Temperaturen um null Grad und einem entsprechenden Frost- und Tauwechsel ist sie ganztägig im Linienverkehr im Einsatz. Vor allem auf der Strecke Richtung Neu-Pampow, die durch viele Wiesen und Freiflächen führt, erweist sich die technische Vorrichtung zur Enteisung als extrem nützlich. Zwei weitere Fahrzeuge enteisen die Leitungen mechanisch. Ein zehn Tonnen schwerer Schneepflug steht Tag und Nacht bereit, um die Gleise bei unerwartetem Schneefall schnell freiräumen zu können. Da die Straßenbahnen draußen auf dem Betriebsgelände des Nahverkehrs stehen, werden sie täglich schon vor Dienstbeginn vorgeheizt. Zudem wurden Verträge zur Beräumung der Haltestellen und Wartebereiche abgeschlossen. Die Busse sind mit Sandbehältern ausgerüstet, damit die Fahrer im Notfall selbst kritische Bereiche an Haltestellen abstumpfen können. E-Busse werden vorprogrammiert, ihre Laufzeiten und Umläufe an die kalten Temperaturen angepasst. Auch auf dem Betriebsgelände des städtischen Verkehrsdienstleisters selbst sind die Mitarbeitenden auf Wintereinbrüche vorbereitet. Ein Container ist bis obenhin mit Sand gefüllt. Der „Weiße Riese“, ein Abschleppfahrzeug mit vier Achsen, bekommt große Flächen schnell wieder von weißer Pracht befreit.
Um allseits sicher vor ungewollten Rutschpartien zu sein, sind selbstverständlich auch die Anlieger zum Räumen und Streuen der Gehwege und Haltestellen verpflichtet. Wer erkrankt, verreist oder altersbedingt nicht in der Lage dazu ist, muss im Vorfeld für eine geeignete Einsatzkraft sorgen. Doch auch für alle eiligen Passanten gilt bei Schnee und Eis, im Zweifel lieber einen Schritt langsamer zu gehen. So kommen alle gemeinsam gut durch die noch einige Zeit andauernde Wintersaison.
Meike Sump