Wohnen mit Schlossblick
Das kulturelle Flair hat Dorothea und Uwe Nölke angelockt
Schwerin • Die Entscheidung fiel morgens im Bett. „Lass uns nach Schwerin ziehen“, sagte Dorothea Nölke zu ihrem Mann. Der Fotograf war sofort einverstanden, obwohl sich die beiden verkleinern mussten. Das war vor drei Jahren. Das große Haus bei Frankfurt wurde verkauft. Möbel und Bilder kamen in Auktionen oder hängen jetzt bei Freunden. „Am schlimmsten war es, mich von meinen vielen Büchern zu trennen“, sagt Dorothea Nölke. Zu ihrem Trost hat ihr Mann die Bücher abgelichtet. Diese Bilder hängen jetzt in ihrer neuen Eigentumswohnung in den Waisengärten – 85 Quadratmeter, Parkett, Kochinsel, hohe helle Räume. „Zu Fuß sind wir jetzt fix in der Altstadt“, sagt die ehemalige Personalberaterin. Sie liebt die vielen kleinen Boutiquen. Aber das ist nicht alles: „Das kulturelle Angebot hier hat Spitzenniveau.“ Die Nölkes fahren gern zu Ausstellungen ins Künstlerdorf nach Ahrenshoop. „Von Schwerin aus ist man schnell da“, freut sich Dorothea Nölke. Für die Neubürgerin schließt sich hier ein Kreis: „Ich stamme aus der Prignitz, war im Westen immer das Flüchtlingskind, das ist nun vorbei.“ Ob beide manchmal Heimweh haben? Sie lachen: „I wo, wir sind hier zuhause!“
Catharina Scheer