MV verschärft Maßnahmen
Einschränkungen für Ungeimpfte
Schwerin • Es wird auch in Mecklenburg-Vorpommern in Kürze ungemütlich für Ungeimpfte, wenn die Landesregierung die Corona-Schutzmaßnahmen verstärkt. «Es wird angesichts der schwierigen Corona-Lage insbesondere für Ungeimpfte deutliche Einschränkungen geben», kündigte ein Regierungssprecher nach einer Online-Kabinettssitzung am Montagabend an. MV werde die Beschlüsse aus dem Bund-Länder-Gipfel vom vergangenen Donnerstag umsetzen. Sie sollen am Dienstag in die Corona-Landesverordnung eingearbeitet werden. Die Kabinettssitzung werde dann am Nachmittag fortgesetzt. Anschließend ist eine Pressekonferenz geplant.
Die Länder wollen Beschäftigte in Krankenhäusern und Pflegeheimen zur Corona-Impfung verpflichten. Darauf haben sie sich letzten Donnerstag verständigt. Zudem sollen bei Überschreiten bestimmter Belastungsschwellen in den Kliniken nach dem Willen von Bund und Ländern einheitlich schärfere Corona-Maßnahmen greifen.
Orientierungsgröße soll dem Beschluss zufolge die für das jeweilige Bundesland ausgewiesene Hospitalisierungsrate sein. Dafür erfasst das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete Krankenhausaufnahmen von Corona-Patienten pro 100.000 Einwohner in einem Sieben-Tage-Zeitraum.
Bei Überschreiten eines Schwellenwertes von 3 sollen die Länder flächendeckende Zugangsregeln nur für Geimpfte und Genesene (2G) etwa zu Veranstaltungen und der Gastronomie einführen - sofern nicht schon geschehen. Bei Überschreiten eines Werts von 6 sollen die Länder darüber hinausgehend in bestimmten Einrichtungen auch für Geimpfte und Genesene zusätzlich Testnachweise oder andere Maßnahmen vorschreiben (2G plus). Spätestens bei Überschreiten des Schwellenwerts von 9 sollen die Länder dann von weitergehenden Beschränkungen Gebrauch machen.
Die vierte Corona-Welle nimmt derzeit auch in MV weiter Fahrt auf. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) meldete zu Wochenbeginn 658 Corona-Neuinfektionen und damit fast doppelt so viele wie vor einer Woche (332). Am Freitag hatte es erstmals mehr als 1000 Neumeldungen gegeben. Die Hospitalisierungsrate gab das Lagus für MV am Montag mit 6,6 an.
Nach Angaben des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) von Montagmorgen waren die Intensivstationen von vier Kliniken im Land ausgelastet. Das Kreiskrankenhaus Demmin, die KMG Klinik Boizenburg, das Krankenhaus Ludwigslust und das DRK-Krankenhaus Grevesmühlen waren demnach betroffen. Weitere 14 Krankenhäuser meldeten nur noch begrenzte Kapazitäten. An das Divi-Register melden aus MV 32 Krankenhäuser ihre Intensivkapazitäten.
dpa-infocom