Freilich fröhlich und frisch aus Franken

Carlheinz Rudolf Joseph Ramming verkehrt als Busfahrer aus dem Süden nun im hohen Norden

Er dreht erst seit August für den NVS seine Runden. Doch Carlheinz Ramming und seine Busse sind schon jetzt ein unschlagbares Team – und das, obwohl er Schwerin überhaupt nicht kannte.
Carlheinz Ramming fühlt sich in Schwerin nicht mehr fremd. Er ist in Mecklenburg angekommen und lenkt nun die NVS-Busse durch das Stadtgebiet, Fotos: NVS

Schwerin • Er dreht erst seit August für den NVS seine Runden. Doch Carlheinz Ramming und seine Busse sind schon jetzt ein unschlagbares Team – und das, obwohl er Schwerin überhaupt nicht kannte. „Ich bin zwar 15 Jahre lang mit meinem Wohnmobil in jedem Urlaub durch Deutschland getourt. Mecklenburg-Vorpommern stand allerdings nie auf meiner Liste“, witzelt er.

Dafür schätzt er die Vorzüge seiner neuen Heimat umso mehr, ist als erster fränkischer Busfahrer beim NVS überhaupt gerne auf Linien mit Passagen außerhalb des Stadtgebietes unterwegs, um einfach noch mehr von der Gegend aufzusaugen. Geboren und aufgewachsen in Bayreuth, absolvierte er zunächst eine Ausbildung als Hotelfachmann in Nürnberg.

Als Zeitsoldat in Regensburg entdeckte er seine Schwäche für große Fahrzeuge, machte seinen Führerschein, um als Busfahrer bei der Deutschen Bahn in Bad Tölz am Tegernsee anzufangen.

„Nach Schwerin verschlug es mich eigentlich per Zufall“, sinniert er. „Bei meinem Arbeitgeber standen Umstrukturierungen an, gleichzeitig wurde meiner Mutter und mir unser Mietshaus wegen Eigenbedarfes gekündigt. Eine erschwingliche Wohnung haben wir im Süden nicht gefunden. So machte ich mich in der gesamten Republik auf Jobsuche.“ Nachdem der 56-Jährige beim NVS den Zuschlag erhalten hatte, fand er innerhalb einer Stunde seine jetzige Wohnung auf dem Dreesch. „Ich wollte unbedingt in der Nähe der Dienststelle zu Hause sein, damit ich zu Fuß gehen kann und bei der Arbeit nicht auf das Auto angewiesen bin“, betont er.

Gibt es Verständigungsprobleme? „Ja, freilich“, fränkelt er. „Die Leute fragen mich schon öfter, woher ich komme – aber eher aus Interesse.“ Wenn er mal nicht am Steuer sitzt, liest er gerne. Die Region auch wandernd oder mit dem Fahrrad zu erkunden, hat er sich aber fest vorgenommen.

maxpress/ms