Generation Bus und Bahn 2.0

NVS bildet mit Nico Leverenz und Lukas Rick erstmalig Fachkräfte im Fahrbetrieb aus

Die Begeisterung steht ihnen ins Gesicht geschrieben, wenn sie von „ihren“ Bussen und Straßenbahnen erzählen. Ihr Faible für Technik und große Fahrzeuge wollen beide zum Beruf machen.
Nico Leverenz und Lukas Rick lernen, Busse und Straßenbahnen zu steuern. Ihr Liniennetz sowie Straßenverkehrs- und Personenbeförderungsregeln haben sie schon verinnerlicht, Foto: NVS

Schwerin • Die Begeisterung steht ihnen ins Gesicht geschrieben, wenn sie von „ihren“ Bussen und Straßenbahnen erzählen. Ihr Faible für Technik und große Fahrzeuge wollen beide zum Beruf machen. Nico Leverenz und Lukas Rick stecken beim NVS in der Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb.

Dem demografischen Wandel und der langfristigen Nachwuchssicherung sei Dank, dass der Schweriner Nahverkehr im vergangenen Jahr zum ersten Mal diese Lehre anbot. Nico Leverenz kam als erster Azubi an Bord. Schon immer begeistert von der Welt der großen Fahrzeuge, fackelte der Wittenberger nach seinem Abitur nicht lange, bewarb sich und wurde genommen.

Im September dieses Jahres folgte Lukas Rick, der gerade seinen Realschulabschluss in der Tasche hatte. „Eine bessere Ausbildung kann ich mir für mich nicht vorstellen “, so der 16-Jährige. Schon als kleiner Junge war er mit seiner Oma oft Bus gefahren, und zwar bevorzugt auf dem Sitz ganz vorne, um fasziniert dem Fahrer über die Schulter zu blicken. „Ich habe wie mein Kollege Nico schon immer gerne mit Technik gespielt“, erinnert sich der gebürtige Schweriner. „Irgendwann habe ich einen Elektrobaukasten geschenkt bekommen und mir in den Kopf gesetzt, ein Buscockpit nachzubauen.“

Bis heute ist die Hälfte seines Zimmers zur Schaltzentrale umfunktioniert – kein Wunder, dass er einen Spitznamen davon getragen hat und seine Freunde ihn einfach „Busfahrer“ nennen. Doch der Führerschein für Busse und Straßenbahnen ist nicht der einzige Ausbildungsinhalt für die beiden technikbegeisterten Tüftler. Sind sie nicht beim Blockunterricht in der Berufsschule Güstrow, schlüpfen sie in die Dienstuniform, um etwa in den Kundendienst mit Ticketverkauf oder die Leitstelle reinzuschnuppern.

„Ich war gerne in der Schadensabteilung, in der per Videoauswertung Personen- und Sachschäden aufgeklärt werden“, erzählt Nico Leverenz. Lukas Rick packt gerade im Marketing mit an. Beide freuen sich drauf, bald den Blaumann überzustreifen, um bei Wartungen oder Reparaturen in der Werkstatt dabei zu sein. Einen Takt schneller tuckert ihr Herz allerdings bei dem Gedanken, in gar nicht allzu weiter Ferne offiziell hinter dem Steuer Platz nehmen zu dürfen.

maxpress/ms