Mietkessel sicher aufgestellt
Umbau des Heizkraftwerks in Süd für die Wärmeversorgung verläuft planmäßig
Schwerin • Seit Anfang des Jahres wird das Heizkraftwerk in Schwerin Süd von Grund auf modernisiert und ist deswegen seit Mai vom Netz genommen. Zur Sicherstellung einer unterbrechungsfreien Wärme- und Warmwasserversorgung wurde Ende September auf dem Kraftwerksgelände ein Mietkessel aufgestellt. Dieser 135 Tonnen schwere Behälter hat ein Fassungsvermögen von 51.400 Litern, was in etwa 514 gefüllten Badewannen entspricht.
In den vergangenen Monaten wurden bereits die Anschlussstellen für den Kessel fertiggestellt, sodass keine weiteren Außer- betriebnahmen der Fernwärmeversorgung während der Installation anfallen. „Im Winter werden zu Spitzenzeiten 150 Megawatt Fernwärmeleistung in Schwerin benötigt. Diese kann komplett durch unsere weiteren Anlagen zur Fernwärmeerzeugung abgedeckt werden“, erläutert René Tilsen, Bereichsleiter Erzeugung bei den Stadtwerken Schwerin.„Sollte allerdings doch einmal eine Bestandsanlage ausfallen, gleicht der Mietkessel den Verlust mit einer Leistung von maximal 20 Megawatt aus. Trotz des Aufwands für Transport und Aufbau dieses riesigen Behälters dient er nämlich lediglich als Rückversicherung in der bevorstehenden Heizperiode.“
Wenn die Modernisierungsmaßnahmen Anfang 2023 beendet sind, betreiben die Stadtwerke Schwerin eines der modernsten und effizientesten Erdgaskraftwerke der Welt. Auch während der Umbauarbeiten ist die Strom- und Wärmeversorgung für die Schweriner Haushalte durch das Heizkraftwerk in Lankow, die leistungsfähigen Heißwassererzeuger, sowie den Mietkessel jederzeit gesichert.
Zum Hintergrund ist wichtig zu wissen, dass die Stadtwerke Schwerin nach fast 30 Jahren durchgehenden Betriebs umfangreiche Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten in ihrem Heizkraftwerk in Schwerin Süd durchführen. Bereits im Mai wurde das in umweltschonender Kraft-Wärme- Kopplung arbeitende Kraftwerk vom Netz genommen und in mehreren hundert Arbeitsschritten komplett abgeschaltet.
Seit Anfang Juni führt ein Spezialunternehmen umfassende Demontagearbeiten durch, die seit Ende des Monats abgeschlossen sind. Anschließend erfolgt die Installation der neuen Technik. Mit der Modernisierung des Kraftwerks, dem Bau der Geothermieanlage in Lankow, dem Betrieb einer Biogasanlage und dem Ausbau der unternehmenseigenen Photovoltaikanlagen verfolgen die Stadtwerke Schwerin konsequent ihr Ziel, CO²-Emissionen bei der Strom- und Wärmeerzeugung zu mindern.
SWS/Julia Panke
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