E-Roller kontra Stadtbild
Erscheinen der Elektroflitzer sorgte für Jubel und Unmut
Schwerin • Über Nacht waren sie da – 100 E-Roller in Schwerin. Seit Mitte September stehen sie über die Stadt verteilt am Bahnhof, am Bertha- Klingberg-Platz und da, wo ihre Nutzer die Fahrt beendet haben. Überrumpelt vom plötzlichen Auftauchen der Roller machte sich in der Verwaltung zunächst Aufregung breit.
Während sich vor allem junge Leute über das mobile Angebot des Rostocker Unternehmens freuten, ärgerten sich Verwaltung und Politik über die Art der Ankunft der Gefährte. Von Verschandelung des Stadtbildes war die Rede, von der Angst, die Dinger würden im Pfaffenteich oder im Schweriner See landen bis hin zum Verbot und dem Einsammeln der Flitzer durch das Ordnungsamt. Inzwischen haben sich die Wogen geglättet und die Verwaltung auf Dialog geschaltet.
Ordnungsdezernent Bernd Nottebaum hat den Rostocker Betreiber für ein Gespräch nach Schwerin zitiert, um zu klären, unter welchen Bedingungen die E-Scooter weiter durch die Innenstadt düsen dürfen. „Stadt und Unternehmen werden eine Sondernutzungsvereinbarung für den Rollerverleih in Schwerin abschließen. Darin werden auch die Park- und Verbotszonen definiert. Bis zum Vertragsabschluss ermöglicht Schwerin den gewerblichen Rollerverleih weiterhin im Rahmen eines Pilotprojekts“, sagt Bernd Nottebaum.
Inzwischen sind in der App der Verleihfirma „Moin“ zum Beispiel die Bereiche um den Pfaffenteich oder den Burgseee als Parkverbotszonen für die E-Roller markiert worden. Außerdem müssen Nutzer den abgestellten Roller fotografieren, um das ordnungsgemäße Abstellen zu dokumentieren. Ist etwas falsch, erhalten sie Hinweise dazu.
Steffen Holz