hauspost-Editorial November: Axel Mielke

Geschäftsführer AWO-Soziale Dienste gGmbH-Westmecklenburg

Geschäftsführer AWO-Soziale Dienste gGmbH-Westmecklenburg
Geschäftsführer AWO-Soziale Dienste gGmbH-Westmecklenburg, Foto: AWO

Liebe Leserinnen und Leser,

das Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu. Ein Jahr mit vielen Herausforderungen durch den zweiten Lockdown der Corona-Pandemie, aber auch mit schönen Erlebnissen.

Wir sind stolz, dass wir – zehn Jahre nach dem Finden der Idee – im September das Eltern-Kind-Zentrum einweihen und der Nutzung übergeben konnten. Die AWO ist da, wo die Menschen sie brauchen und hat das neue Gebäude mit Bewegungsbad, Eltern-Kind-Küche und schönen hellen Kitaräumen bewusst im Stadtteil Mueßer Holz errichtet. Aus der Kita heraus wollen wir, in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Schwerin und dem Sozialministerium, das Kinder- und Familienzentrum im Mueßer Holz entwickeln. Ein spannendes Projekt, das uns die nächsten Jahre weiter begleiten und Eltern und Kinder aus dem Wohngebiet aktiv einbinden und unterstützen wird.

Einige dieser Familien sind als Flüchtlinge vor Krieg und Gewalt zu uns gekommen. Sie zu unterstützen und zu integrieren, ist für uns sowohl Herzenssache als auch ein Stück Zukunft. Gerade hat die kleine Liga der freien Wohlfahrtspflege von der Politik des Landes mehr Unterstützung bei der Gewinnung von Fachkräften aus dem Ausland gefordert. Immer wieder kommt es zu der Frage, weshalb in Beruf, Schule und Gesellschaft gut integrierte Flüchtlinge nicht in Deutschland bleiben dürfen. Sie arbeiten oft als gutausgebildete Fachkräfte in Branchen, in denen akuter Fachkräftemangel herrscht und werden dringend gebraucht. Außerdem sind viele Arbeitgeber mit ihnen mehr als zufrieden.

Jetzt mal Hand aufs Herz! Finden Sie nicht auch, dass Menschen, die nach dem Asylrecht in Deutschland nur geduldet sind, sich aber gut integriert haben und ihren Lebensunterhalt selbst verdienen, eine Bleibeperspektive auf Dauer bekommen sollten? Es wäre weder gerecht noch sinnvoll, sie in ihre Herkunftsländer abzuschieben – und dann mit großem Aufwand ausländische Fachkräfte für die gleichen Jobs wieder anzuwerben.

Herzlichst,

Axel Mielke