Zusammen gegen Brustkrebs

Gynäkologie und Plastische Chirurgie sind im Brustzentrum gemeinsam an Therapien beteiligt

Der Oktober ist weltweit als Brustkrebsmonat ausgerufen. In dieser Zeit soll die Aufmerksamkeit auf die Krebsart gerichtet werden, von der Frauen mit deutlichem Abstand am häufigsten betroffen sind.
Dr. Roland Mett erklärt Carola Weber, wie das Brustzentrum interdisziplinär zusammenarbeitet, Foto: Patrick Hoppe

Schwerin • Der Oktober ist weltweit als Brustkrebsmonat ausgerufen. In dieser Zeit soll die Aufmerksamkeit auf die Krebsart gerichtet werden, von der Frauen mit deutlichem Abstand am häufigsten betroffen sind.

Carola Weber (Name geändert) erinnert sich noch genau an den Moment: 2008 ertastete sie kleine Knoten in ihrer Brust. Eine Mammographie bestätigte die Befürchtung – ein triple-negatives Karzinom, eine sehr aggressive Krebsart. „Ich war geschockt“, erzählt Carola Weber. „Zum Glück ging dann alles schnell.“ Sie wurde brusterhaltend operiert, danach erhielt sie Chemotherapie und Bestrahlung. Um sicher zu gehen, sollte sie noch einen Test machen, der die Gefahr für weiteres Krebswachstum zeigt. „Ich hatte Angst davor. Hätte dieser Test angezeigt, dass ich familiär vorbelastet bin, würde eine Reihe von Eingriffen folgen.“

Erst zehn Jahre später traute sich Carola Weber – der Test zeigte das befürchtete Ergebnis. Die damals 47-Jährige ließ sich nach kurzer Bedenkzeit in der Schweriner Gynäkologie ihre Eierstöcke entfernen. Nach kurzer Genesung wurde in der Plastischen Chirurgie das gesamte Brustdrüsengewebe beider Brüste entfernt und noch in der gleichen Operation die Brustform wiederhergestellt. „Für mich war wichtig, dass ich hinterher noch Dekolleté tragen kann“, so die Patientin.

Chefarzt Dr. Roland Mett aus der Plastischen Chirurgie konnte sie beruhigen. Um die Brustform zu erhalten, setzte das Team Eigengewebe aus dem Bauchbereich ein. „Für diesen Eingriff sind wir als einzige Einrichtung im Bundesland zertifiziert“, erklärt der Mediziner. Nach einer Bestrahlung gilt der Einsatz von Eigengewebe als neuer Standard, da Implantate oft zu Problemen geführt haben.

Mit dem Ergebnis ist Carola Weber sehr zufrieden. Nach einem Jahr bekam sie langsam wieder ein Gefühl in den Brüsten. „Und es schaut auch gut aus. Ich gehe gerne an den Strand und bekomme Komplimente“, erzählt Carola Weber lachend. „Ich kann der Welt jetzt weiter auf die Nerven gehen!“

Helios Kliniken/ph