Wissen für die neue Generation
Medizinstudenten der Medical School Hamburg stehen in Schwerin erstmals am Patientenbett
Schwerin • Am 11. Oktober beginnt für die ersten Studenten der Medical School Hamburg der klinische Teil ihrer medizinischen Ausbildung. Neu ist das Haus natürlich nicht mehr für sie, trotzdem wird es ein kleiner historischer Moment. Die hauspost sprach mit Prof. Oliver Heese, der das Projekt aus medizinischer Sicht begleitet.
hauspost: Herr Prof. Heese, jetzt geht es richtig los für die Studenten. Was bedeutet das für Ihr Haus?
Prof. Oliver Heese: Zunächst sind wir erleichtert, dass wir an diesem Punkt angekommen sind. Das Projekt läuft in den Planungen seit vielen Jahren. Im Oktober 2019 startete endlich der erste Jahrgang den theoretischen Part. Die Studenten waren seitdem immer wieder für Praktika und kleinere Einblicke in unserem Haus. Jetzt werden sie die meiste Zeit hier vor Ort sein. Ich denke, dass ist eine Situation, an die wir alle uns erst gewöhnen müssen. Aber das kriegen wir schnell hin.
hauspost: Was bedeutet das für die Ärzte, was für die Patienten?
Prof. Oliver Heese: Für meine Kollegen bietet sich die Gelegenheit, ihr Wissen direkt an die nächste Generation weiterzugeben. Das passiert am Patientenbett, aber auch in den Hörsälen, die wir in Schwerin im ehemaligen Fridericianum eingerichtet haben. Für die Patienten ändert sich zunächst wenig – jede Behandlung wird weiterhin maßgeblich von den ausgebildeten Ärzten durchgeführt. Die Studenten werden natürlich mit eingebunden, sind bei den Visiten dabei oder assistieren bei den Therapien und Untersuchungen.
hauspost: Was haben Sie den Studenten für die ersten Tage gesagt?
Prof. Oliver Heese: Versucht, einfach alles aufzusaugen. Nicht nur das medizinische Wissen, auch den Umgang mit den Patienten – und natürlich auch alles über die Arbeit auf der Station. Hier funktioniert nichts ohne Teamwork. Ärzte, Pfleger, Therapeuten, Bettenteam: Jeder ist wichtig. Das Semester jetzt setzt einen Standard für die nachfolgenden Jahrgänge.
Helios Kliniken/Patrick Hoppe