Zentrum für die ganze Familie

Nach zwei Jahren ist der sechs Millionen Euro teure Neubau endlich fertiggestellt

Errichtet wurde das moderne Haus in der Justus-von- Liebig-Straße gegenüber der Geschäftsstelle der AWO-Soziale Dienste gGmbh Westmecklenburg.
Das Team der Kita „Igelkinder“ bei der Eröffnung des Eltern-Kind-Zentrums. Insgesamt 35 Beschäftigte arbeiten im neuen Haus, Foto: mp

Mueßer Holz • Errichtet wurde das moderne Haus in der Justus-von- Liebig-Straße gegenüber der Geschäftsstelle der AWO-Soziale Dienste gGmbh Westmecklenburg. Es beherbergt neben der Kita „Igelkinder“ zahlreiche Räume für Beratungsangebote und als Highlight ein Bewegungsbad.

Am 10. September wurde das außergewöhnlich geformte Gebäude eingeweiht.AWO-Geschäftsführer Axel Mielke betonte in seiner Eröffnungsrede, wie wichtig das Zentrum im Mueßer Holz ist. „In dem Haus haben wir neben den Betreuungsangeboten für Krippen- und Kindergartenkinder auch zahlreiche Beratungs- und Kreativmöglichkeiten, die besonders die Menschen in diesem Stadtteil ansprechen und einladen sollen“, so der AWO-Geschäftsführer.

Besonders stolz ist die AWO auf das Herzstück des Eltern-Kind-Zentrums – das nierenförmige Bewegungsbad. Das Becken hat ein Fassungsvermögen von 80.000 Liter Wasser bei einer Tiefe von 1,30 Meter.„In dem Bad werden wir Kurse wie Baby-, Schwangeren- und Seniorenschwimmen für Bürger und die Vereine der Stadt ermöglichen“, so Axel Mielke. Die Baby- und Familienschwimmkurse werden durch die Familienbildungsstätte – die ebenfalls einen Kursraum im Haus hat – angeboten und das Seniorenschwimmen läuft über den Verein ARGUS e.V. In Zusammenarbeit mit dem DRK ist auch geplant, die begehrten Anfänger-Schwimmkurse durchzuführen. Auskünfte zu freien Hallenzeiten und weiteren Kursen des Bades erhalten Interessierte von Christina Münster telefonisch unter (0385) 208 10 35.

35 Beschäftigte sind im Eltern-Kind-Zentrum tätig. In der Kita „Igelkinder“ werden 154 Kinder im Krippen- und Kindergartenalter betreut. Schon im Vorfeld durften die Kleinen bei der Gestaltung der Räume und des Außenbereiches mitwirken. „Wir wollen, dass die einzelnen Bereiche auch die Handschrift der Kinder tragen und haben sie dazu angeregt, eigene Entscheidungen über die Gestaltung zu treffen“, sagt Simone Mühlbauer, Kita-Bereichsleiterin der AWO. Vielfältige Themen- und Funktionsräume laden die Kinder zum Entdecken und Forschen ein.

Die Bewegungsräume basieren auf der Pikler- und Hengstenberg-Pädagogik. Auch bei der Realisierung des Außenbereiches wurden die Kinder miteinbezogen. Hier gilt es nun, ein eigenes Hochbeet zu pflegen. Ein weiterer Anziehungspunkt des Eltern-Kind-Zentrums wird ganz sicher auch die Kochschule des Hauses sein. Hier sollen Eltern im kommunikativen Umfeld der Küche erfahren, wie sie mit einfachen Mitteln und günstigen Produkten gesundes Essen für die Familie zubereiten können. Angeboten werden auch Sportkurse in den Bewegungsräumen. Zusammen mit dem Bewegungsbad machen sie das Zentrum zu einem wichtigen Anlaufpunkt für den Bereich der Gesundheitsförderung im Wohngebiet Mueßer Holz. Die Kochschule und die Bewegungsräume lassen sich auch separat mieten. Ansprechpartnerin diesbezüglich ist Alexandra Lindner unter (0385) 208 10 83.

Innerhalb der Weiterentwicklung des Hauses wurde das Projekt „Kinder-und Familienzentrum der Landeshauptstadt Schwerin im Mueßer Holz“, kurz KiFaZ, gestartet, das von der Stadt und vom Sozialministerium MV gefördert wird. Eine der Koordinatorinnen dafür ist Sozialpädagogin Christina Münster. Im ersten Schritt befragte sie Experten und anschließend Familien im Mueßer Holz dazu, wo sie Bedarfe oder Angebotslücken sehen und welche Rahmenbedingungen Zugangshürden überwinden würden.

„Eine der Herausforderungen im Stadtteil ist es, die seit 2015 zugewanderten Familien zu integrieren. Fehlende Kita-Plätze im Stadtteil stellen hier ein großes Hindernis dar, wenn es darum geht, den Müttern den Besuch eines Deutschkurses und anschließend eine berufliche Perspektive zu ermöglichen“, sagt Christina Münster. Außerdem wünschten sich die Familien niedrigschwellige Begegnungsmöglichkeiten mit anderen Familien. „Hier wollen wir vernetzend tätig werden und Angebote, die es gibt, öffnen. Beispielsweise möchten viele Familien sportlich aktiv werden, kennen oder nutzen bestehende Angebote jedoch nicht.“ Eine Lotsenberatung am Standort der Kita könnte hier helfen, den Kontakt zu den Vereinen herzustellen und bei der Beantragung von BuT-Mitteln behilflich sein.

Das neue Eltern-Kind-Zentrum der AWO bietet sich dafür natürlich an. Aber auch der Internationale Bund mit seinem Mehrgenerationenhaus oder die neue ASB Kita mit großem Bewegungsraum und Kinderküche bieten Potential. Hier möchten wir nachhaltige und bedarfsgerechte Angebote für die Familien entwickeln.

maxpress/sho

Blick aus der Vogelperspektive auf die Kleeblatt-Form des Eltern-Kind-Zentrums in der Justus-von-Liebig-Straße
Blick aus der Vogelperspektive auf die Kleeblatt-Form des Eltern-Kind-Zentrums in der Justus-von-Liebig-Straße, Foto: AWO
Das Bewegungsbad für mehrere Generationen ist der Stolz des ElKiZ
Das Bewegungsbad für mehrere Generationen ist der Stolz des ElKiZ, Foto: maxpress
Die Siegerin des Logo-Wettbewerbes Manuela  Chilla mit KiFaZ-Mitarbeiterinnen Juliane Speidel (l.) und Christina Münster (r.)
Die Siegerin des Logo-Wettbewerbes Manuela Chilla mit KiFaZ-Mitarbeiterinnen Juliane Speidel (l.) und Christina Münster (r.) , Foto: mp