Investition in die Zukunft

Stadtwerke Schwerin modernisieren Heizkraftwerk in Süd von Grund auf

Nach dem umfangreichen Umbau des Heizkraftwerkes zählt Schwerin zu den modernsten Standorten in Europa
Nach dem umfangreichen Umbau des Heizkraftwerkes zählt Schwerin zu den modernsten Standorten in Europa, Fotos: SWS

Schwerin • Nach fast 30 Jahren durchgehenden Betriebs führen die Stadtwerke Schwerin umfangreiche Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten in ihrem Heizkraftwerk in Schwerin Süd durch. Bereits Anfang Mai dieses Jahres wurde das in umweltschonender Kraft-Wärme-Kopplung arbeitende Kraftwerk vom Netz genommen und in mehreren Arbeitsschritten komplett abgeschaltet. Seit Juni führt ein Spezial- unternehmen umfassende Demontagearbeiten durch, die Ende Oktober dieses Jahres abgeschlossen werden sollen. Anschließend erfolgt die Installation der neuen Technik.

Wenn Anfang 2023 die Modernisierungsmaßnahmen beendet sind, betreiben die Stadtwerke Schwerin eines der effizientesten Erdgaskraftwerke der Welt. Trotz der Umbauarbeiten ist die Wärme- und Stromversorgung für die Schweriner Haushalte jederzeit gesichert. Wesentliche Komponenten des Kraftwerks (GuD) haben nach einer Betriebszeit von beinahe 30 Jahren das Ende ihrer Lebensdauer erreicht. Hierzu zählen vor allem die Gasturbinen und thermisch hochbelastete Baugruppen. Diese werden nun im Zuge desKraftwerksumbaus ausgetauscht. René Tilsen, Bereichsleiter Erzeugung bei den Stadtwerken Schwerin, erläutert dazu: „Dieses Großprojekt ist eine Investition in die Zukunft, sowohl wirtschaftlich als auch mit Blick auf die kontinuierlich steigenden Anforderungen durch den Klimaschutz.

Daher setzen wir schon bei der Wahl unserer neuen Gasturbinen auf die beste derzeit verfügbare Technik. Mit einem elektrischen Wirkungsgrad von mehr als 38,5 Prozent sind die Turbinen TITAN250 von Solar Turbines im Leistungsbereich bis 25 Megawatt der Klassenprimus.

Durch den Umbau wird die Effizienz des Kraftwerkes noch mehr gesteigert.Bei gleichbleibender Wärmeerzeugung sparen wir so CO2-Emissionen ein. Außerdem können die neuen Gasturbinen mit einem Wasserstoffanteil von zehn Prozent betrieben werden.“ Mit der Modernisierung des Kraftwerks, dem Bau der Geothermieanlage in Schwerin Lankow, dem Betrieb einer Biogasanlage und dem Ausbau der unternehmenseigenen Photovoltaikanlagen verfolgen die Stadtwerke Schwerin konsequent ihr Ziel, CO2-Emissionen bei der Wärme- und Stromerzeugung zu mindern. Die Geschichte des Kraftwerksstandortes Schwerin-Süd reicht fast ein halbes Jahrhundert zurück. Von 1976 bis 1994 wurde hier ein Ölheizwerk betrieben. Es versorgte das Wohngebiet Großer Dreesch und Unternehmen im angrenzenden Industriegebiet mit Fernwärme.

Auch der 180 Meter hohe Turm stammt aus dieser Zeit. Das im umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplungsverfahren arbeitende Gas- und Dampfturbinenkraftwerk ist seit 1994 in Betrieb und beliefert Schweriner Haushalte zuverlässig mit Wärme und Strom. Im Jahr 2007 wurde auf dem Kraftwerksgelände eine Biogasanlage errichtet, um auch erneuerbare Energien zur Stromgewinnung zu nutzen.

Der 2009 errichtete Wärmespeicher fungiert als eine Art Thermoskanne. Mit einem Fassungsvolumen von 15.000 Kubikmetern dient er der Zwischenspeicherung von Wärme.

Stadtwerke Schwerin/Ute Becker-Frenzel

An der Außenhülle des HKW wird sich nur wenig ändern
An der Außenhülle des HKW wird sich nur wenig ändern, Fotos: SWS
Vor allem thermisch hochbelastete Baugruppen werden im HKW Süd ersetzt
Vor allem thermisch hochbelastete Baugruppen werden im HKW Süd ersetzt, Foto: Stadtwerke
Ein Spezialunternehmen führt die Demontagearbeiten am HKW Süd durch. Sie sollen Ende Oktober abgeschlossen sein
Ein Spezialunternehmen führt die Demontagearbeiten am HKW Süd durch. Sie sollen Ende Oktober abgeschlossen sein, Foto: SWS