Wohnungstausch war der Auftakt für 50 Jahre Lankow
Fünf Jahrzehnte in einer Wohnung ist eine Seltenheit
Lankow • Das Wohnjubiläum von Renate Nell ist beinahe erreicht. WGS-Kundenbetreuerin Silvia Wiegratz nutzte die Gelegenheit für ein persönliches Gespräch und bedankte sich bei der Mieterin für ihre langjährige Treue. 50 Jahre in einer Wohnung – das ist eine Seltenheit.
„Für junge Paare gab es damals keine Wohnungen am Markt“, erinnert sich die heute 80-Jährige. Im März 1961 hatte die gebürtige Oranienburgerin den Schweriner Günter Nell geheiratet. Zunächst wohnten sie zusammen mit der Schwiegermutter in Schwerin. Später zog das Paar beruflich nach Hennigsdorf. Doch die Schweriner Familie drängte bald auf ihre Rückkehr in die heutige Landeshauptstadt. „Das wollten wir aber erst, als unsere Tochter zur Schule kam“, erinnert sich Renate Nell. Schließlich hatten sie Glück. 1973 suchte der Vormieter ihrer heutigen Wohnung einen Partner zum Wohnungstausch. „Wir wollten eigentlich ungern ins Erdgeschoss ziehen“, sagt die Seniorin. „Die Tauschgelegenheit war jedoch außergewöhnlich. Hennigsdorf hatte damals keinen guten Ruf – also haben wir uns entschieden und sind umgezogen.“
Bereut hat Renate Nell das nie. „Wir hatten überhaupt keinen Grund, später nochmal etwas anderes zu suchen“, sagt sie zufrieden. „Einige Nachbarn kamen nach der Wende in Aufbruchsstimmung – wir nicht. Uns war ein Garten wichtig. Weil wir diesen in einer Anlage ganz in der Nähe gefunden haben, war für uns alles in bester Ordnung.“ Familie Nell nutze die neue Freiheit stattdessen fürs Reisen, zunächst mit der Tochter, später dann mit den Enkelkindern. Paris und Brüssel mit dem Bus standen auf dem Programm, ebenso wie regelmäßige Flüge auf die Kanaren.
Renate Nell hat die WGS in all den Jahren als konstanten Begleiter kennengelernt, der sich kümmert, Interesse an den Wünschen der Mieter zeigt und sich dafür einsetzt. „Frau Wiegratz als Kundenbetreuerin ist immer ansprechbar“, sagt sie. „Zudem verdanken wir dem Technischen Kundenservice der WGS wirklich viel. Nicht zuletzt hat sich der Stadtteil in den vergangenen Jahren entwickelt. Hier haben wir alles – von zahlreichen Supermärkten über Ärzte bis hin zu Banken, Cafés und eine guter Straßenbahnanbindung. Ich würde hier nicht mehr weg wollen.“
maxpress/Janine Pleger