Tagespflege in der beliebten Umgebung
Nach den Lockerungen der Coronapandemie startet die AWO-Einrichtung wieder voll durch
Großer Dreesch • Im großen Speiseraum läuft Schlagermusik, es wird gegessen und gelesen. Ein paar Tische weiter trainiert Pflegekraft Viola Münchow mit Tagesgast Krystyna Robina bei einem Würfelspiel das Gedächtnis. So läuft der Alltag in der AWO-Tagespflege am Dreescher Markt, die in Kürze eine Frischekur erhält.
„Wir werden in der ganzen Einrichtung neue modernere Fußböden und frische Farbe an den Wänden bekommen“, sagt Pflegedienstleiterin Antje Nowack, die sich auf die Umgestaltung der Räume freut und hofft, dass sie schon bald mehr Tagesgäste begrüßen darf. Aktuell ist die Einrichtung für 15 Senioren zugelassen – nach der Renovierung könnte sich die Zulassung auf 20 Plätze erhöhen.
Die AWO-Tagespflege am Dreescher Markt ist beliebt, denn sie liegt verkehrsgünstig und verschiedene Dienstleistungen wie Friseur oder Fußpflege sind direkt im Haus oder in erreichbarer Nähe. Die Menschen, die die Tagespflege in Anspruch nehmen, kommen hauptsächlich aus Schwerin und aus dem Umkreis von bis zu 20 Kilometern. Von Montag bis Freitag kümmern sich sieben Mitarbeiter und der Fahrdienst um die Gäste der Einrichtung, die von zu Hause abgeholt und wieder heimgebracht werden.
Der Tag beginnt um 8 Uhr mit dem gemeinsamen Frühstück. Ab 9 Uhr ist Zeitungsschau oder die Gelegenheit zum Kreuzwort rätseln. „Das fördern wir, um die Gedächtnisleistung zu erhalten”, sagt Antje Nowack. „Danach folgen wechselnde Angebote zum Zeitvertreib. Ab 11 Uhr gibt es die Bewegungsrunde. Wir haben am Dreescher Markt leider keinen eigenen Außenbereich, aber durch die Nähe zu Grünflächen die Gelegenheit zu kleinen Spaziergängen für unsere Gäste. Wir sehen das als aktiven Bewegungsanreiz für die Senioren“, so die Pflegeexpertin.
In die Tagespflege kommen nicht nur Senioren, die ihren Lebensgefährten verloren haben oder einsam sind. Es gibt auch ältere Paare, von denen nur ein Partner in die Einrichtung kommt, weil das Bedürfnis nach Gesellschaft und Unterhaltung unterschiedlich ist. So gehören für Antje Nowack lockere individuelle Gespräche mit den Gästen – wie Ljudmilla Zolynski – zum Tagesablauf dazu. Auch Geburtstagsfeiern werden in der Gemeinschaft und oft mit selbst gebackenem Kuchen für die Tagesgäste ausgerichtet.
Die Kosten für die Tagespflege werden – je nach Pflegegrad – von den Krankenkassen übernommen. „Manche denken, sie haben ja schon einen Pflegedienst und können sich die Tagespflege nicht leisten. Das sind zwei verschiedene Töpfe, aus denen Geld fließt“, erklärt die Pflegedienstleiterin. Wer von seiner Krankenkasse einen bewilligten Antrag auf teilstationäre Pflege hat, kann die Einrichtung besuchen.
„Senioren, die sich über die Betreuung in der Tagespflegeeinrichtung der AWO informieren möchten, können für einen kostenlosen Probetag gern zu uns kommen“, sagt Antje Nowack.
AWO/Steffen Holz