Kommentar Juli 2021: Schwerin findet wieder statt

hauspost-Redakteurin Janine Pleger, Foto: maxpress

Liebe Leserinnen und Leser,

ob Gastronomie, Shopping oder Urlaub – zumindest der Duft der neuen Freiheit liegt in der Luft. Maske, Luca-App und hier und da der negative Corona-Nachweis sind stete Begleiter. Die Testzentren schossen dazu förmlich aus dem Boden. Mehr als 30 sollen es wohl sein – die exakte Zahl für Schwerin lässt sich allerdings nicht einmal über Stadt oder Land in Erfahrung bringen.

Das Testprozedere hingegen ist einfach: Spontanes Vorbeigehen klappt durchaus, mit Termin lassen sich allerdings Wartezeiten vermeiden – oder doch nicht? Am ersten Wochenende der Öffnungen jedenfalls gab es eine lange Schlange vor den Testzelten am Pfaffenteich. Schuld daran waren nicht etwa langsame Tester, sondern ungeduldige Bürger. Viele reihten sich – obwohl online deutlich darum gebeten wird, dies nicht zu tun – eine halbe oder ganze Stunde zu früh ein. Wer sich dann pünktlich zu seinem Termin an den richtigen Platz in der Schlange stellen wollte, wurde verbal angegangen und als Vordrängler beschimpft.

Vorfreude kommt also durchaus mit der Angst vor Verlust daher, was die wiedergewonnene Freiheit betrifft. Schade ist in dem Zusammenhang, dass das negative Testergebnis bei all den widersprüchlichen Emotionen später gar nicht überall kontrolliert wird.

Dabei sind zum Beispiel Gastronomen in der Nachweispflicht, wenn ein Corona- Fall zurückzuverfolgen wäre. „Wozu das ganze Tamtam?“, fragen dann besonders Kritiker der Tests und Hygienekonzepte und bekommen Wasser auf ihre Mühlen – ärgerlich.

Lassen Sie uns doch stattdessen lieber vorsichtig die Freiheit feiern! Sicher ist noch nicht alles vorbei, doch das „Danach“ hat ganz langsam begonnen.

Herzlichst,
Ihre Janine Pleger