Ortstermin auf der neuen Radbrücke
Radweg soll im September fertig sein
Krösnitz • Man sieht den Brückenschlag über den Ostorfer See schon vom Ufer: Eine stählerne Konstruktion mit einer Gesamtlänge von 92 Metern verbindet jetzt die beiden Halbinseln Krösnitz und Dwang mit elegantem Schwung. Seit Anfang Juni wurden die Brückenelemente von einem 500-Tonnen-Kran eingehoben. Am 16. Juni trafen sich Infrastrukturminister Christian Pegel und Oberbürgermeister Rico Badenschier auf der Baustelle, um den Baufortschritt zu besichtigen. Die Öffentlichkeit konnte ihn auch über eine Baustellenkamera (https://baudoku.1000eyes.de/cam/sisgmbh3/ACCC8EBA815E/responsive.html) auf der Seite der SDS live mitverfolgen.
„Die Brücke komplettiert den 1,2 Kilometer langen neuen Radweg vom südlichen Dwang auf die Halbinsel Krösnitz, der einen wichtigen Beitrag für Schwerins touristische Infrastruktur darstellt. Die Landesregierung hat den insgesamt 3,6 Millionen Euro teuren Radweg deshalb mit mehr als 3,2 Millionen Euro gefördert, größtenteils aus EU-Mitteln“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Infrastrukturminister Christian Pegel bei dem Termin heute. Der Eigenanteil der Stadt Schwerin wurde zusätzlich in Höhe von 200.000 Euro aus Mitteln der Metropolregion Hamburg gefördert.
Die Brücke sollte eigentlich schon im Sommer 2019 fertiggestellt sein. Jedoch wurde der Baubeginn u. a. durch rechtliche Auseinandersetzungen immer wieder verzögert. Die Argumente der Kläger waren dabei aus Sicht der Stadt offensichtlich fadenscheinig. Die Klage eines Anwohners wurde im September 2020 abgewiesen. Die Stadt stellte daraufhin den Antrag, nunmehr sofort mit den Bauarbeiten beginnen zu können. Das Gericht bestätigte am 29.12.2020 diesen Antrag auf „sofortige Vollziehung“ – dann konnte es endlich losgehen. „Das Gericht hat das Verwaltungshandeln als rechtmäßig bestätigt. Doch die Auseinandersetzung hat viel Zeit gekostet. Ich bin froh, dass das Land in all der Zeit zu seiner Förderzusage für dieses wichtige touristische Infrastrukturvorhaben gestanden hat“, erklärt Oberbürgermeister Rico Badenschier.
Seit dem 25. Januar 2021 wird am Brückenschlag zwischen den Halbinseln Dwang und Krösnitz gearbeitet. Begonnen hatten die Arbeiten auf der Krösnitz. Parallel fertigte die Stahl- und Industriebaufirma die Brückensegmente. Sie wurden mit Kränen auf die Stahlpfeiler gehoben, die die Bücke stützen werden.
Im September ist die Fertigstellung geplant. Damit ist auch die bisherige Sackgassensituation an den beiden Teilstücken des Radwegs beendet und er kann seine Funktion als Verbindung zwischen dem Radfernweg Hamburg-Rügen und dem Residenzstädte-Rundweg wahrnehmen.
Der Uferweg auf dem Dwang und die Wegeanbindung auf der Krösnitz wurden bereits 2019 fertiggestellt. Der naturnahe touristische Radverbindungsweg führt auf städtischen Grundstücken direkt an den Ufern des Ostorfer Sees und des Faulen Sees entlang. Mit freiem Blick auf beide Seen und die Stadtsilhouette bietet er hohe touristische Anziehungskraft. Nicht nur die rechtlichen Auseinandersetzungen, auch die kommunalpolitischen Entscheidungsprozesse um diesen Radweg waren lang. Sie dauern schon seit Anfang 2016. Dazwischen gab es eine Landtagswahl, eine OB-Wahl und eine Kommunalwahl. Die Fertigstellung und offizielle Verkehrsfreigabe des Wegs ist jedoch noch vor der nächsten Landtagswahl Ende September geplant.
Bis dahin sind aber noch einige Arbeiten zu erledigen. So werden bis Ende Juni der Stahlüberbau verschweißt und die Brückenbeläge ergänzt. Im Juli werden die Arbeitsebenen zurückgebaut und der Wegebau vorbereitet. Danach beginnt die Verlegung der Leitungen für die Beleuchtung verlegt, die anschließend installiert wird. Ende August erhalten die Wege ihre Asphaltdecke und zu beiden Seiten der Brücke werden Bänke, Papierkörbe und Fahrradbügel aufgestellt.
LHS/Mareike Diestel