Nachwuchs in der Lärchenallee

Tradition wird durch Stadtpräsidenten weitergeführt

Jedes Jahr werden in Friedrichsthal zwei neue Lärchen gepflanzt, allerdings fiel das aufgrund der Pandemie im vergangenen Jahr aus.
Stadtpräsident Sebastian Ehlers (links) nach dem Einpflanzen der Lärche, Foto: maxpress

Friedrichsthal • Jedes Jahr werden in Friedrichsthal zwei neue Lärchen gepflanzt, allerdings fiel das aufgrund der Pandemie im vergangenen Jahr aus. Umso größer war die Freude am Sonntag, denn Stadtpräsident Sebastian Ehlers pflanzte gemeinsam mit dem Friedrichsthaler Ortsbeirat eine neue Junglärche in der Lärchenallee.

„In Friedrichsthal wurden schon Bäume gepflanzt, da wusste man gar nicht, dass das mal Mode sein wird. Wir Friedrichsthaler waren der Zeit voraus“, sagte Stadtpräsident Sebastian Ehlers stolz. Seit 1997 werden jedes Jahr zwei Lärchen gepflanzt, um die älteste Lärchenallee Europas zu erhalten und den Bestand zu sichern. Rund 45 neue Bäume wurden seither schon in die Erde gebracht. Finanziert werden diese entweder von Firmen oder Privatpersonen. Dieses Jahr übernahm Sebastian Ehlers diese ehrenvolle Aufgabe und griff zum Spaten.

Bereits 2001 hat der Ortsbeirat die Alleenpartnerschaft vom BUND für die 1798 angelegte Lärchenallee übernommen und kümmert sich seitdem ehrenamtlich und liebevoll um sie. „Besonders die Jünglinge benötigen in den ersten Jahren viel Pflege und Aufmerksamkeit, um zu kräftigen Bäumen heranzuwachsen”, erklärt der Vorsitzende des Ortsbeirats Rolf Bemmann. Das ist auf die Dauer aber gar nicht so einfach. Deshalb erhalten die Friedrichsthaler regelmäßig Unterstützung der Gebrüder Tanneberger. Sie kennen sich mit Lärchen aus und wissen genau, wann etwas nicht stimmt.

Der neue Lärchenjüngling ist allerdings nicht so jung, wie man denken könnte. Zehn Jahre wuchs er bereits heran und war nun bereit für den Umzug in die Allee. Die stellvertretenden Vorsitzenden der Ortsbeiräte Friedrichsthal und Lankow, Astrid Rochow und Silvia Rabethge, übernehmen die Patenschaft in diesem Jahr. Drei Jahre werden sich die Frauen gemeinsam um die junge Lärche kümmern und freuen sich sehr, diese wichtige Aufgabe übernehmen zu dürfen. Über die Verantwortung sind sich die frisch gebackenen Paten bewusst, denn wöchentlich benötigt die Lärche in den ersten Jahren rund 20 Liter Wasser.

Auch Stadtpräsident Sebastian Ehlers zeigte sich euphorisch den Spaten anzusetzen und dabei zu helfen, die Lärche in ihr neues Zuhause zu setzen. „Ich habe einige Jahre hier in Friedrichsthal gewohnt und freue mich, dass wir zusammengekommen sind, um diese schöne Tradition zu pflegen.“

Auch in Zukunft sollen mehr Lärchen gepflanzt werden, allerdings werden die Standorte langsam knapp. „Alte Baumstümpfe müssen erst entfernt werden und der künftige Platz der neuen Lärche sollte mindestens drei Jahre lang ruhen, sonst könnten Pilze den Baum befallen.“, erklärt Gerd-Ulrich Tanneberger. Doch die Friedrichsthaler Anwohner sind sich sicher, auch in Zukunft neue Standorte für die Lärchen zu finden.

maxpress/Anna-Lena Wiehmeyer