Sicher und engagiert trotz Einschränkungen
Mit Abstands-und Hygieneregeln meistern die Therapeuten den Alltag und sind für Patienten da
Schwerin • Bereits seit einem Jahr läuft der Betrieb im Rehazentrum in ungewohnten Bahnen. Zwar ist das Kerngeschäft Reha nach dem ersten Lockdown, der die Schließung von Teilbereichen und vorübergehende Kurzarbeit zur Folge hatte, im Sommer langsam wieder in den Normalbetrieb zurückgekehrt. Doch das Medizinische Training sowie Präventionsangebote können nach wie vor nicht stattfinden. Mit viel Disziplin und Engagement setzen die Mitarbeiter viel daran, die möglichen Therapieeinheiten und auch innerbetriebliche Abläufe abzusichern.
„Wie überall gelten die Auflagen zum Infektionsschutz“, sagt Geschäftsführer German Ross. „Das bedeutet, dass sowohl Mitarbeiter als auch Patienten Masken tragen. Allein das ist für alle eine große Einschränkung, denn aktive Therapie kann so nur ohne Ausdauertraining stattfinden. Die meisten Patienten machen das mit, aber es gibt auch welche, die das nicht akzeptieren wollen und die Therapie lieber abbrechen. Wir stärken unseren Mitarbeitern den Rücken, konsequent zu bleiben“, verspricht er.
Zusätzlich werden mehrmals täglich sämtliche Oberflächen desinfiziert, die Räume gelüftet und mit Handschuhen gearbeitet, wenn die Desinfektion nicht vertragen wird. Handdesinfektion wurde bereits vor der Pandemie durchgeführt. Organisatorisch wurde die Teilnehmerzahl der Trainingsgruppen halbiert. Dafür gibt es jetzt mehrere kleine Gruppen. Besucher haben jedoch immer noch keinen Zutritt zu den Räumen und während der Essenszeiten ist lediglich eine Person pro Tisch erlaubt.
„Die Bedingungen sind momentan nicht optimal. Deshalb danke ich allen Patienten, die trotzdem zu uns kommen. Letztlich liegt uns ihre Gesundheit am Herzen“, betont German Ross. Schon in 2020 hatte die Geschäftsführung unter anderem Schnelltests bei Verdachtsmomenten für Patienten und Mitarbeiter ermöglicht. Denn auch die Therapeuten im Rehazentrum müssen fit sein, um ihre kompetente Arbeit mit den Patienten überhaupt leisten zu können. „So gab es während des gesamten Jahres lediglich einen positiven Corona-Fall unter den Mitarbeitern. Vorsorglich mussten einige Kollegen in Quarantäne. Ein Therapieausfall war somit nicht mehr zu umgehen“, bedauert der Geschäftsführer.
Gleichzeitig ist die übrige Infektionsrate mit Grippeviren deutlich zurückgegangen. Die Ausfalltage von Mitarbeitern haben sich um 30 Prozent reduziert. „Großen Dank auch an alle Mitarbeiter, weil sich jeder bemüht, die Arbeit als Therapeut zum Beispiel trotz Notlagen in der Kinderbetreuung abzusichern.“ Mittlerweile ist schon mehr als die Hälfte der Mitarbeiter geimpft. Auch innerbetrieblich bedeutet die Pandemie einige Herausforderungen. Seit einem Jahr gibt es keine monatlichen Betriebsversammlungen mehr. Diese finden nun in Kleingruppen per Video statt.
„Das hat zumindest den Vorteil, dass Kollegen, die in dem Moment verhindert sind, sich das Gespräch später nochmal anschauen können“, so German Ross. Außerdem arbeitet das Team nun mit einer Mitarbeiter-App. So ist jeder up to date und behält trotz Quarantäne, Krankheit oder Erziehungszeit den Kontakt zum Unternehmen. Trotzdem sehnen alle den normalen Betrieb und auch eine Weihnachtsfeier oder ein Sommerfest herbei. „In diesem Sommer wollen wir an einem Hindernislauf in Grömitz teilnehmen. Ich hoffe, dass dieser stattfinden kann.“
maxpress/Marie-Luisa Lembcke