Tests ohne Umwege erleichtern Besuche
Angehörige profitieren beim Netzwerk für Menschen von schnellen Untersuchungen vor Ort
Schwerin • „Rachen oder Nase?“, ist die erste Frage, die Besucher nach einem fröhlichen „Hallo“ von Katherine Knoblich und ihrem Kollegen direkt gestellt bekommen. Es lässt sich erahnen – beide arbeiten als Corona-Tester im Augustenstift. Normalerweise ist Katherine Knoblich in der Gastronomie tätig. „Da wir aber nur Innenbereiche haben, denken wir, dass es frühestens ab August für uns wieder richtig losgeht“, vermutet sie.
Solange ist Katherine Knoblich in Kurzarbeit. „Am Anfang ist es ja ganz nett zuhause, aber für länger ist das nichts. Ich brauche einfach etwas zu tun“, sagt sie. Und das ist ihr anzumerken. Die meisten Mitarbeiter und auch viele Angehörige kennt Katherina Knoblich bereits. „Ach, heute mal wieder eine Testung in der Nase?“, begrüßt sie eine Kollegin direkt. Dieser enge Kontakt zu Menschen ist aber wohl das Einzige, das mit ihrer Arbeit in der Gastronomie vergleichbar ist.
„Ich bin viel mehr Bewegung gewohnt. Dieses lange Stehen und mal Sitzen ist eigentlich nicht so meins“, sagt die Testerin. „Aber die Menschen hier sind nett und wir haben immer Zeit für ein freundliches Wort oder einen Plausch.“ Katherine Knoblich ist nur eine von 17 zusätzlichen Mitarbeitern, die in den vergangenen Monaten im Netzwerk für Menschen speziell für die Testungen eingestellt wurden. „So ist es uns nun seit Mai endlich wieder möglich, die Besucher unserer Einrichtungen von Montag bis Freitag vor Ort zu untersuchen“, berichtet Ariane Rother, Abteilungsleitung Wohnen und Pflegen.
Zuvor mussten alle ins zentrale Abstrichzentrum des Netzwerks für Menschen. Dies bedeutete großen Aufwand, gerade für ältere Besucher. Aber aufgrund des fehlenden Personals gab es keine andere Variante. „Wir konnten nicht verantworten, für die Tests Personal aus dessen eigentlicher Arbeit abziehen“, erläutert Ariane Rother.
„Unsere Bewohner und deren qualitativ hochwertige Pflege und Versorgung haben bei uns immer oberste Priorität. Zum Glück sehen das die allermeisten Angehörigen genauso und haben uns sehr unterstützt – nicht zuletzt, indem sie die zusätzlichen Wege zum Abstrichzentrum in Kauf genommen haben. Dafür sind wir sehr dankbar!“ Durch die Tests vor Ort bleibt nun mehr Zeit, über die sich die Bewohner und ihre Angehörigen freuen.
Netzwerk für Menschen/Franziska Hain