Vom Wissen zur Kompetenz
Lernende praxis- und lebensorientiert auf die Zukunft vorbereiten
Schwerin • Wenn sich eine Gesellschaft verändert, muss sich auch ihre Pädagogik verändern. Es geht darum, junge Menschen auf eine komplexe, dynamische Arbeits- und Lebenswelt, auf die Herausforderungen, Demokratie zu leben und den Planeten Erde zu erhalten, vorzubereiten.
„Wir nennen das hier Pädagogik des 21. Jahrhunderts oder Berufungspädagogik“, erklärt Christoph Bai von der Schulführung und lehnt damit an die Initiative „Schule im Aufbruch“ von Hirnforscher Prof. Gerald Hüther an. Doch was steckt eigentlich dahinter? „Unter anderem geht es darum, die Lernenden nicht allein mit Wissen zu überhäufen, sondern sie dazu zu befähigen, mit diesem Wissen etwas zu schaffen, werteorientiert Kompetenzen zu entwickeln, mit denen sie sich selbst und auch die Gesellschaft bereichern können.“
Lernen mit Kopf, Herz und Hand – so etwas gelingt mit fächerübergreifendem Unterricht, viel handlungsorientierter Pädagogik, aber auch durch Wertschätzung der Erde und ihrer Ressourcen. Und natürlich spielt auch Gemeinschaft eine wichtige Rolle. Im Fokus steht die Frage: „Wie kann ich mich einbringen und Verantwortung übernehmen?“ Ein Bewerten und Vergleichen der Lernenden untereinander ist da eher nicht gefragt, vielmehr ein Vergleich mit dem, was das eigene Potenzial hergäbe.
Für diese neue Form des Lernens brauche es laut Christoph Bai auch eine neue Raumgestaltung: offene Orte der Begegnung, genauso wie Lernnischen, Werkstätten drinnen und draußen, genauso wie fachliche Lernkabinette. „Wir sind längst auf dem Weg von einer Wissensgesellschaft in eine Kompetenzgesellschaft – es ist jetzt wichtig, die Kinder auf diesem Weg zu unterstützen.“
Neues Seminar zur Waldorfpädagogik
Schwerin • Am 11. August 2021 startet ein neues waldorfpädagogisches Seminar: Neben angehenden Waldorflehrern haben dann auch erstmals Erzieher und Sozialpädagogen die Möglichkeit, sich auf diesem Weg fortzubilden. Der innovative Ansatz des berufsbegleitenden, dreijährigen Seminars baut auf einer selbstverantwortlichen Organisation und Gestaltung durch die Teilnehmenden auf. Die Seminare finden jeweils einmal pro Woche statt, hinzu kommen Intensiv- Wochenenden alle vier bis sechs Wochen. Durch individuelle Begleitung geht das Seminar auf die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen ein. Die praxisnahen Lerninhalte (Foto) umfassen künstlerische Erfahrungen, naturnahe Tätigkeiten und intensive Beschäftigung mit theoretischen und methodischdidaktischen Aspekten der Waldorfpraxis an Schulen und Kindergärten.