Hoher Aufwand für gute Gewässerqualität
SAE baut auch in den kommenden Jahren neue Regenwasserbehandlungsanlagen im Stadtgebiet
Schwerin • Achtlos weggeworfener Müll, Schmutzpartikel aus der Luft, Reifenabrieb, Zigarettenkippen – von den Verkehrsflächen gelangt nach Niederschlägen vieles in die Sammelsysteme. Das kann die Umwelt belasten. Um die Gewässerqualität weiter zu erhöhen, errichtet die SAE in jedem Jahr eine neue Regenwasserbehandlungsanlage.
Wenn es regnet, fließt das Wasser durch Straßeneinläufe in die Entsorgungssysteme. „Wir unterscheiden dabei Mischwasser- und Regenwasserkanäle“, erklärt WAG-Gruppenleiter Peter Bongartz. Gelangen Abwasser und Niederschläge in eine gemeinsame Leitung, erfolgt der Abtransport zur Kläranlage. Bei starken Regenfällen, für die die Leitungen zu klein sind, wird gereinigtes Regenwasser abgeschlagen. Hier sorgt eine mechanische Reinigung dafür, die Schmutzfracht zurückzuhalten, bevor das überschüssige Wasser das nahegelegene Gewässer erreicht. „Anders ist es bei reinen Regenwassersammlern.
Diese Niederschläge führen wir, wo möglich unmittelbar vor Ort, dem natürlichen Wasserkreislauf zu“, erklärt Martin Frank, Betriebsingenieur Abwassertechnik. „Selbstverständlich ist auch hier in der Regel eine Reinigungsstufe vorgeschaltet: unsere Regenwasserbehandlungsanlage.“ In den zurückliegenden zehn Jahren investierte die Schweriner Abwasserentsorgung (SAE) dafür rund 5,5 Millionen Euro. „Das sind riesige Bauwerke, die in der Erde verschwinden und dort einen wertvollen Dienst erbringen. Sie halten bis zu 70 Prozent der Verschmutzungen zurück, sodass abfließendes Wasser deutlich sauberer in die Seen gelangt“, sagt Peter Bongartz.
In allen Stadtteilen finden sich solche Anlagen, die letzte entstand am Ziegeleiteich in Lankow. Die größte, mit einem Volumen von mehr als 300 Kubikmetern, ließ die SAE vor drei Jahren an der Gutenbergstraße bauen. „Die deutliche Verbesserung der Gewässerqualität ist eines unserer strategischen Ziele. Wir setzen auch künftig erhebliche finanzielle Mittel ein, damit unsere Seen sauber sind. Das tut der Stadt gut“, ist Werkleiter Lutz Nieke überzeugt. Eine weitere Planung ist bereits im Gange: Der Stadtteil Lankow bekommt als nächstes eine neue Regenwasserbehandlungsanlage am Neumühler Weg. Sie führt zu einer erheblichen Entlastung des Lankower Sees.
maxpress/Barbara Arndt