„Dieses Stück geht uns alle an”

Schauspieldramaturgin empfiehlt Brecht-Klassiker

Schauspieldramaturgin empfiehlt Brecht-Klassiker
Foto: Silke Winkler

Schwerin • Jennifer Bischoff freut sich auf die Premiere von „Mutter Courage und ihre Kinder – eine Chronik aus dem dreißigjährigen Krieg“. Zwar wird diese nicht wie geplant am 17. April im Großen Haus stattfinden. Früher oder später wird das Stück sein Publikum aber verzaubern. Als Dramaturgin kümmert sich Jennifer Bischoff vor allem um die Recherche vorab, wobei die Auseinandersetzung mit dem Text und der Austausch mit der Regisseurin im Mittelpunkt stehen. Bei den Proben ist sie meist die „erste Zuschauerin“. Sie achtet darauf, ob die Szenen so funktionieren, und ist enge Gesprächspartnerin der Regisseurin Steffi Kühnert. Besonders reizvoll an dem Stück ist für sie der Bezug zur Situation heute: „Brecht schrieb ‚Mutter Courage‘ im Exil 1938/39, also am Vorabend der großen Katastrophe. Auf den Proben diskutieren wir viel über die Situation an der europäischen Grenze und in den Flüchtlingslagern in Griechenland, über die humanitäre Katastrophe dort und warum wir anscheinend nichts aus der Geschichte lernen. Die Themen, die in dem Stück behandelt werden, gehen uns alle an.“ Außerdem biete der Text trotz all seiner Tragik Humor, dessen feine Nuancen Regisseurin Steffi Kühnert herausarbeiten wird. „Für die Musik, komponiert von Paul Dessau, gibt es eine Band auf der Bühne und mit Katrin Heinrich ist die Figur der Mutter Courage außerdem mit einer tollen Sängerin besetzt.“

Mecklenburgisches Staatstheater Schwerin