Nicht nachlässig werden bei der Handhygiene

Die Regeln richtig umsetzen

Die Hände bleiben der wichtigste Übertragungsweg für Schmierinfektionen. Dabei ist in allen nichtmedizinischen Bereichen das Händewaschen in fast allen Fällen ausreichend
Die Hände bleiben der wichtigste Übertragungsweg für Schmierinfektionen. Fünf Regeln helfen, diese zu vermeiden, Fotos: Helios

Schwerin • Die Hände bleiben der wichtigste Übertragungsweg für Schmierinfektionen. Dabei ist in allen nichtmedizinischen Bereichen das Händewaschen in fast allen Fällen ausreichend.

Mehr als 99 Prozent der Bakterien werden hier erwischt – wenn ausreichend lange gereinigt und an alle Bereiche der Hand gedacht wird. Außerdem ist es wichtig, nach dem Waschen die Hände gut abzutrocknen. Sonst sind in feuchten und warmen Fingerzwischenräumen oder Hautfalten die Bedingungen für erneuten Bakterienbefall optimal. Auch die Handtücher sollten deshalb regelmäßig gewechselt und bei mindestens 60 Grad gewaschen werden.

Regeln weiter einhalten

Corona wird über Tröpfcheninfektion weitergegeben. Auch hier reicht es im normalen Alltag aus, wenn jeder sich die Hände gründlich wäscht. Dazwischen sollte ein Kontakt mit den Schleimhäuten vermieden werden – also etwa die Augen zu reiben oder direkt an Nase oder Mund zu fassen. Das sind in den meisten Fällen unbewusste Bewegungen, die sich jeder immer wieder vergegenwärtigen sollte. Denn auch hier ist seit Beginn der Corona-Krise eine Nachlässigkeit zu erkennen. Die Regeln werden lascher gehandhabt als noch in den ersten Wochen, wenn Menschen keine direkten Konsequenzen spüren. Das sollte nicht passieren, um so sicher wie möglich durch die Krise zu kommen.

Nicht im Auto lagern

Ist keine Möglichkeit zum Händewaschen in der Nähe, ist der Einsatz von Desinfektionsmittel möglich. Allerdings sollte das Fläschchen nicht zu lange im Auto liegengelassen werden. In der prallen Sonne sind schnell Temperaturen erreicht, welche die Wirkung der viruziden Inhaltsstoffe beeinträchtigen. Steht das Auto für längere Zeit, sollte das Mittel also lieber aus dem Handschuhfach geholt werden.

Dass es anfängt zu brennen, wie manchmal vermutet, ist dagegen sehr unwahrscheinlich. Der alkoholische Anteil der Inhaltsstoffe müsste dafür viel höher sein.

Patrick Hoppe

Regel eins

Eine Hand beherbergt durchschnittlich bis zu 150 Bakteriensorten. Die Zusammensetzung ist bei jedem Menschen einzigartig, selbst zwischen linker und rechter Hand bei einer Person finden sich nur wenige Übereinstimmungen. Frauen haben meistens mehr Arten auf der Hand, obwohl sie sich häufiger die Hände waschen.

Regel zwei

Zwei Hände, die zur Begrüßung geschüttelt werden: Der Handschlag gehört zu den häufigsten Übertragungswegen von Schmierinfektionen wie etwa Erkältungen. Im Moment sollte das Händeschütteln ohnehin ausfallen. Aber auch später gilt: „In Grippezeiten Handschlag meiden!“

Regel drei

Drei Grad oder dreißig Grad – beim Händewaschen macht die Temperatur des Wassers keinen Unterschied. Erst mit Seife funktioniert es richtig. So gelingt es optimal – kurz zusammengefasst: Hände anfeuchten, mindestens 20 Sekunden einseifen, unter fließendem Wasser abwaschen und gut abtrocknen.

Regel vier

Die Hand lässt sich in vier Bereiche eingeteilt betrachten – also Vorderund Rückseite sowie Finger und Flächen. Auf der Handinnenseite befinden sich die meisten Bakterien. Oft werden beim Waschen aber auch die Fingernägel vergessen, unter denen sich viel Schmutz ablagern kann, gerade wenn sie lang sind.

Regel fünf

„Fünfe gerade sein lassen“ sollte jeder nur wörtlich: Also heißt es Finger lang machen, um sie in den Zwischenräumen ordentlich mit Seife zu waschen. Sprichwörtliche Lässigkeit ist dagegen nicht angesagt, sondern immer das volle Reinigungsprogramm bei jedem Gang ans Waschbecken.