Bei NDR 1 Radio MV spielt die Musik der Hörer

Deutsche Hits sowie Kulthits und aktuelle Hits als Lieblingsmix

Mit Musik geht alles ein bisschen leichter. Sie begleitet durch den Alltag mit Playlists zum Joggen, zum Aufwachen und zum Träumen – und oft kommt die Musik aus dem Radio. Doch wie kommt die Musikauswahl bei beliebten Sendern wie NDR 1 Radio MV zustande?
Im Moment ist ,The Wellerman‘ von Nathan Evans das Lieblingslied von Stefan Kuna, Foto: Ecki Raff

Schwerin • Mit Musik geht alles ein bisschen leichter. Sie begleitet durch den Alltag mit Playlists zum Joggen, zum Aufwachen und zum Träumen – und oft kommt die Musik aus dem Radio. Doch wie kommt die Musikauswahl bei beliebten Sendern wie NDR 1 Radio MV zustande? Ein Blick hinter die Kulissen des Senders gibt Aufschluss.

Es ist 7.35 Uhr: Im Schweriner Funkhaus von NDR 1 Radio MV Studio moderieren Stefan Kuna und Theresa Hebert die gleichnamige Stefan Kuna Show. Es läuft gerade „Hoffnung“ von Peter Maffay, ein aktueller Toptitel. Der Moderator singt leise mit, während er sich auf das gleich beginnende Spiel „6 in 49“ vorbereitet.

„Ich darf ja sogar bei der Arbeit Musik hören“, erzählt Stefan Kuna. „Bei mir läuft sowieso überall Musik – in der Küche, im Auto, in der Werkstatt und manchmal sogar im Hühnerstall. Autofahren macht mehr Spaß bei einem harten Rocksong, hobeln, sägen, schleifen ist schöner mit einem coolen Folksong.“

Und was hört Stefan aktuell beim Hobeln oder im Hühnerstall so? „Da ich gerne Folkmusic höre, darf natürlich ,The Wellerman‘ von Nathan Evans nicht fehlen.“ Zu seinem Lieblingslied aus den 80er-Jahren gefragt, muss er schmunzeln: „Das ist „Tarzan Boy“ von Baltimora – zugegeben nicht die musikalische Krönung der Schöpfung, aber der Hit erinnert mich immer an die Ferienlagerzeit in Fuhlendorf in den 80er-Jahren. Dann ist immer ein Schallplattenunterhalter- Duo aus Ribnitz-Damgarten angerollt, mit selbstgebauter Leuchtschlange und Spiegelball.“

Wie für den Moderator hat Musik auch für seine Hörer viel mit Erinnerungen zu tun. Sie erzählen ihm gerne, wenn sie ein Lied gehört haben und sich plötzlich wieder in die Zeit der Schuldisco, des Ferienlagers oder des ersten Liebeskummers zurückversetzt fühlen. Musik weckt Emotionen, bringt Menschen zusammen, lässt sie tanzen, mitsingen und manchmal auch weinen. Das ist das Schönste an der Arbeit der Moderatoren.

Doch Musik ist auch Geschmackssache, das wissen alle Radiomacher. Die Kurzantwort auf die häufigste Frage nach der Musik im Radio lautet: Es entscheiden nicht die Musikredakteure oder die Moderatoren mit ihrem privaten Musikgeschmack, sondern die Hörer.

Michael Ahrens ist Musikchef bei NDR 1 Radio MV. Er kann ganz genau erklären, wie die spezielle Musikmischung mit den schönsten Hits von heute, dem Besten auf Deutsch und den größten Kulthits der 80er entsteht: „Die Musikzusammenstellung bei NDR 1 Radio MV erfolgt nach repräsentativen Studien in unserer Hörerschaft. Wir spielen, was sich unsere Hörer aus verschiedenen Altersgruppen in der Mehrzahl wünschen.

Das sind vor allem Oldies aus den 60er- , 70er- und 80er-Jahren, aktuelle internationale Hits und deutschsprachige Titel. Auch das Mischungsverhältnis von deutschen zu internationalen Titeln wird durch die repräsentativen Umfragen bestimmt.“

Inzwischen läuft in der Stefan Kuna Show „Ich halt die Luft an“ von Ina Müller. Die beiden Moderatoren erinnern sich an den Studiobesuch der Sängerin vor einigen Wochen, da haben Stefan Kuna und Ina Müller gemeinsam live gesungen. Denn der Moderator hört nicht nur gerne Musik, sondern spielt auch verschiedene Instrumente.

Seine Kollegin Theresa Hebert macht zwar selbst keine Musik, sagt jedoch von sich selbst: „Ich höre immer, wirklich immer Musik – also nicht nur berufsbedingt, sondern überall.“ Theresa Heberts Playlist ist bunt gemischt: Von türkischer Popmusik bis hin zu neuer Musik aus dem RnB- und Hip-Hop-Bereich ist beinahe alles dabei. „Aber ich bin auch Riesenfan der 80er mit Musik von den Eurythmics oder Jennifer Rush“, ergänzt die Moderatorin. Mit dieser Leidenschaft ist sie bei NDR 1 Radio MV genau richtig.

Monika Muth