Was verbirgt sich hinter dem Turmblick?

Schwerins älteste und einzige Stadteilzeitung lebt von Ehrenamt und geht in die 75. Ausgabe

Mit vier seiner 24 Seiten stellt sich in der hauspost der Schweriner Turmblick vor – die älteste und derzeit einzige Stadtteilzeitung. Sie erscheint vierteljährlich.
Erste Redaktionssitzung im November 2002, hinten v.l.: Vadim Budaratskiy, Valeriy Afandiyev, Alexander Vais, Rainer Brunst, Steffen Mammitzsch, Dimitri Avramenko Vorne v.l.: Gunter Scharf, Mikhail Mikhlinn, Foto: Vadim Budaratskiy

Schwerin • Mit vier seiner 24 Seiten stellt sich in der hauspost der Schweriner Turmblick vor – die älteste und derzeit einzige Stadtteilzeitung. Sie erscheint vierteljährlich. Zwei Jubiläen sind der Grund hierfür: 50 Jahre Großer Dreesch und die 75. Ausgabe dieser besonderen Stadtteilzeitung.

Seinen Namen hat er vom Fernsehturm in Neu Zippendorf. Mittlerweile hat die Zeitung „von Bewohnern für Bewohner“ der drei Dreescher Stadtteile bereits den 20. Jahrgang erreicht. Die erste Ausgabe erschien im November 2002 und dem damaligen Oberbürgermeister Norbert Claussen war es in seinem Geleitwort wichtig, dass das neue Printmedium „einen Beitrag zur Integration der zugewanderten russischsprachigen Bewohner dieser Stadtteile“ leisten sollte.

Von den zunächst 20 Seiten blieben vier diesen vorbehalten. Als Projekt des Bund-Länder-Programms „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – Die Soziale Stadt“ wird der „Turmblick“ bis heute von der AG Stadtteilzeitung in Zusammenarbeit mit dem Stadtteilmanagement der LGE und der Stadt Schwerin herausgegeben. Von den damals acht ehrenamtlichen Redaktionsmitgliedern hatten fünf einen Migrationshintergrund.

Die Redaktion befand sich zunächst im Stadtteilbüro Neu Zippendorf in der Rostocker Straße 5 – in jenem Hochhaus, das vor etlichen Monaten im Zuge der Neugestaltung des Berliner Platzes verschwand. Nach einer Zwischenstation im damaligen Stadtteilbüro Mueßer Holz in der Keplerstraße 4 und anschließend im Stadtteiltreff „Eiskristall“ in der Pankower Straße in Neu Zippendorf – auch den gibt es nicht mehr – entsteht die Stadtteilzeitung derzeit im Campus am Turm im Mueßer Holz.

Die Startauflage umfasste 3.000 Exemplare, bald wurden es 5.000, heute sind es 8.000. Das spricht für die Akzeptanz der Stadtteilzeitung. Alle Seiten der bisherigen Exemplare aneinandergelegt, würden eine Länge von mehr als 1.700 Kilometern ergeben. Das entspricht in etwa der Strecke von Schwerin bis nach Nordschweden.

Die Turmblick-Thematik ist vielseitig: Sie reicht von generationsübergreifenden kommunalen und sozialen Inhalten bis zu Leserbriefen, plattdeutschen Beiträgen und einem Kreuzworträtsel. Das Team der ehrenamtlichen Redaktion ist dem nebenstehenden Impressum zu entnehmen. Die Lektüre lohnt sich!

Dieter W. Angrick