Den Baugrund im See geprüft

Wasserversorger prüft mehrere Varianten für Verlegung neuer Versorgungsleitung am Medeweger See

Im April führte die WAG die bislang aufwändigste Baugrundsondierung ihrer Geschichte durch: Von drei schwimmenden Pontons aus erreichte ein tonnenschweres Bohrgerät den Boden des Medeweger Sees.
Auf drei Pontons bewegte sich das schwere Baugerät für die Bohrungen über den Medeweger See, Foto: maxpress/ba

Medewege • Im April führte die WAG die bislang aufwändigste Baugrundsondierung ihrer Geschichte durch: Von drei schwimmenden Pontons aus erreichte ein tonnenschweres Bohrgerät den Boden des Medeweger Sees. Die Proben geben Aufschluss über die Verlegungsoptionen der neuen Trinkwasserleitung.

Bereits seit 1976 liegt ein wichtiges Transportsystem im Uferbereich des Medeweger Sees. Es führt von Gosewinkel am südlichen Gewässerrand bis zur Wismarschen Straße. Einige Schäden in der Vergangenheit fordern die WAG nun zum Handeln. „Wir wollen die Leitung, die wesentliche Teile der Nordstadt und die Helios Kliniken versorgt, erneuern“, sagt Christina Rutkowski. „Damals kamen die Rohre in offener Bauweise in den Boden. Das erweist sich heute als schwierig, weil der Uferbereich sehr sensibel ist. Das gesamte Terrain genießt als Landschaftsschutzgebiet und Trinkwasserschutzzone höchste Aufmerksamkeit.“

Die Projektverantwortliche erklärt den besonderen Ansatz für die Erneuerung dieser Trinkwasserleitung: „Wir haben mehrere Varianten erarbeitet. Eine sieht die Horizontalspülbohrung unter dem Seegrund vor. Dazu mussten wir uns ein Bild von den Bedingungen am Boden machen. Wir benötigen tragfähige Schichten. Inwieweit diese ausreichend vorhanden sind, erfahren wir aus Proben, die bei der Baugrundsondierung genommen wurden.“ Gut 14 Meter Wasserspiegel weist der Medeweger See im Bereich einer wasserseitigen Trasse auf. Daher schwamm das 18 Tonnen schwere Bohrgerät auf drei Pontons mit einer Fläche von jeweils 20 mal drei Metern.

„Für uns war das eine Premiere. In enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden wählten wir in dem nur schwer zugänglichen Gelände einen geeigneten Bereich aus, von dem die Untersuchung starten konnte. Selbstverständlich verfügte die beauftragte Firma über eine hinreichende Expertise und Zertifikate, um uns die wichtigen gewünschten Erkenntnisse gefährdungsfrei zu bringen.“ Nach Auswertung der Laborergebnisse möchte Christina Rutkowski die Variantenfindung voranbringen und das Projekt zeitnah umsetzen. „Damit gelingt ein weiterer Schritt, um die Versorgung mit hochwertigem Trinkwasser stabil zu gewährleisten“, so WAG-Chef Hanno Nispel.

ba