Unbedingt zurück zu den Kindern

Anett Deinert fand bei der Kita gGmbH eine neue Anstellung als Pädagogische Fachkraft

Als nach der Wende die Kündigungswelle durch die Kitas schwappte, wurde auch Anett Deinert zurück auf den Arbeitsmarkt gespült. Die gelernte Krippenerzieherin schulte um, wurde Werbekauffrau und Office-Managerin, für mehr als zehn Jahre.
Anett Deinert ist Pädagogische Fachkraft mit ganzem Herzen, Foto: maxpress

Schwerin • Als nach der Wende die Kündigungswelle durch die Kitas schwappte, wurde auch Anett Deinert zurück auf den Arbeitsmarkt gespült. Die gelernte Krippenerzieherin schulte um, wurde Werbekauffrau und Office-Managerin, für mehr als zehn Jahre. Doch das Herz schlug weiter für Kinder – immer. Kein Wunder, dass sie ihre Gelegenheit ergriff, als die Kita gGmbH einige Jahre nach ihrer Gründung neue Fachkräfte suchte.

„Ich wollte unbedingt zurück zu den Kindern. Dennoch möchte ich die Arbeit am freien Markt nicht missen und bereue nichts“, sagt die 53-Jährige. „So weiß ich viel mehr zu schätzen, was die Vorteile einer großen gGmbH sind: Geregelte Arbeitszeiten, 30 Tage Urlaub, Fachberater, Wege zur Digitalisierung und die unterschiedlichen Konzepte der Einrichtungen sind großartig.“

Gerade hinsichtlich dieser Konzepte hat sich seit ihrer Ausbildung 1984 – damals noch an der medizinischen Fachschule – viel getan. „Das Bild vom Kind hat sich gewandelt“, erläutert Anett Deinert. „Wir gehen heute davon aus, dass Kinder mit Fähigkeiten und Fertigkeiten auf die Welt kommen und wir sie aus ihnen herauskitzeln können – durch individuelle Beobachtung, offene Fragen und vielfältige Angebote. Früher hat man einen Plan gemacht und alle Kinder gleichsam an den Aktivitäten beteiligt.“

Wenn also gemalt werden sollte, galt es, ausnahmslos alle Kinder am Tisch zu versammeln. Heute darf ein Kind entscheiden – und in der Ecke mit den Bauklötzen weitermachen, wenn es möchte. „Und wir lassen die Kinder in Aktion viel freier einfach machen. Eine Sonne muss dann nicht gelb sein und auch nicht rund. Beim Käfer drücken wir den Kindern nicht mehr den roten Stift in die Hand, sondern überlassen es ihnen, wie er aussehen soll. Es ist wahnsinnig spannend, Kinder dabei zu beobachten!“, beschreibt Anett Deinert ihren Alltag in der Kita Plappermäulchen.

Die Entwicklung vom Erziehen zum Begleiten der Kinder hat sie genau miterlebt. Bei der Rückkehr in den Beruf brachte sie eine fundierte Ausbildung mit, aber eben auch neue Erfahrungen, ein bisschen Abstand. Das hat sie für die innovativen Schritte der Kita gGmbH geöffnet. „Wie Kinder Kita und ihr Umfeld ganz bewusst erleben, überträgt sich auf mich – eine herrliche Motivation. Kein Tag ist wie der andere und es gibt immer Feedback von den Kindern. Und von ihrer unverfälschten Art können wir uns alle eine Scheibe abschneiden!“

Janine Pleger