Ein Ohr für Probleme

Die Stadt kümmert sich um Fragen der Bürger

Wann wird die Straße endlich weitergebaut? Was wird mit den Fahrradwegen passieren? Und lässt sich etwas gegen den Lärm von Jugendlichen an der Hafenpromenade unternehmen?
Der Oberbürgermeister und die Stadtvertreter beschäftigen sich regelmäßig mit den Fragen der Schweriner Foto: maxpress

Schwerin • Wann wird die Straße endlich weitergebaut? Was wird mit den Fahrradwegen passieren? Und lässt sich etwas gegen den Lärm von Jugendlichen an der Hafenpromenade unternehmen? Das ist nur ein kleiner Teil der Bürgerfragen, denen sich Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier und die Stadtvertretung aktuell stellen müssen. Um Antworten zu Anliegen und Lösungen für Probleme zu erhalten, stehen den Einwohnern Schwerins mehrere Möglichkeiten zur Verfügung.

Die einfachste Möglichkeit, für ein Problem aus dem eigenen Umfeld Gehör zu bekommen, ist der Besuch der Bürgersprechstunde des Oberbürgermeisters. Diese findet in regelmäßigen Abständen statt. Die Termine dazu werden rechtzeitig veröffentlicht. Vor der Pandemie waren das Präsenztermine, jetzt läuft die Sprechstunde als Videokonferenz oder Telefongespräch ab. Wer den Termin nutzen möchte, um zu einem bestehenden Problem gleich eine Idee oder einen Vorschlag zur Lösung zu erhalten, sollte sein Anliegen am besten schriftlich skizzieren. Das geht per E-Mail an ideen-beschwerden@schwerin.de oder über das Online-Portal www.klarschiff-sn.de.

Diese Nachrichten gehen dann an das Ideen- und Beschwerdemanagement der Stadt. In den Sprechstunden des Bürgermeisters können alle Fragen und Anregungen auf den Tisch gepackt, ausgetauscht und diskutiert werden. „In der zurückliegenden Sprechstunde waren das unter anderem Fragen zu Badestellen an den Schweriner Seen, Informationen zu gemeinschaftlichen Wohnformen für mehrere Familien oder zum Thema Postfilialen”, sagt Oberbürgermeister Dr. Rico Badenschier. Es gibt jedoch auch „Dauerbrenner” – wie zum Beispiel die Radwege in Schwerin.

Das Beschwerdemanagement versucht in jedem Fall, Lösungen zu finden. Das Ziel dabei ist, dem berechtigten Bürgeranliegen ebenso gerecht zu werden wie den Interessen der Stadt. Und natürlich müssen die Lösungen gesetzeskonform sein. Wenn Einwohner ihr Anliegen bereits im Vorfeld der Sprechstunde schriftlich dargelegt haben, ist es ein wenig einfacher, darauf zu reagieren und im späteren Gespräch entweder Lösungswege aufzuzeigen oder Alternativen zu erörtern. Lösungen sind immer konkret und manchmal auch unbefriedigend. In den Sprechstunden werden den Bürgern in solchen Fällen Ansprechpartner aus der Verwaltung oder anderen Behörden genannt, die über den Bearbeitungsstand Auskunft geben können. Hierbei erläutern die Fachleute die Zeit- und Planungsketten, denn nicht alle Bürgerprobleme lassen sich schnell lösen. Geht es bei den Konflikten um häufig vorkommende Nachbarschaftsstreitigkeiten, ist ein Streitschlichter oft der bessere Ansprechpartner.

Bürgeranfragen können jedoch auch an die Stadtvertretung gestellt werden. Diese werden vom zuständigen Büro bearbeitet und an die Stadtvertreter weitergeleitet. Aktuell liegt dem Büro zum Beispiel eine Anfrage vor, die sich auf das Homeschooling in der Landeshauptstadt bezieht. Die Fragen der Stadtvertretersitzung aus dem März bezogen sich auf klimafreundliches Kita-Essen, Ruhestörungen an der Hafenpromenade, das Energiesparprojekt fifty/fifty, Baumspenden an die Landeshauptstadt, die Bebauung in Wohngebieten oder auf den Großen Dreesch. Der Fragenkatalog der Bürger ist öffentlich und kann über das Bürgerinformationssystem bis.schwerin.de eingesehen werden.

Steffen Holz