Kopfnicken aktiviert die Hand
Innovative Hilfsmittel unterstützen die Greiffunktion und erweitern den Bewegungsumfang
Schwerin • Ungefähr ein Viertel aller Knochen des Körpers befinden sich in den Händen. 27 sind es pro Seite. Hinzu kommen 33 Muskeln, drei Nerven und unzählige Rezeptoren. Damit sind die Hände eines der wichtigsten Werkzeuge. Es ist also kein Wunder, wenn durch Überbelastung, einen Schlaganfall oder neurologische Grunderkrankungen schon einfachste Tätigkeiten schwerfallen. Damit die Hände nicht zum Handicap werden, hilft STOLLE mit verschiedenen Bandagen und Orthesen und ist im ständigen Austausch mit den behandelnden Therapeuten.
Mit einem großen Handportfolio hat das Sanitätshaus STOLLE nahezu für jeden Fall die richtige Hilfe im Sortiment. Je nach Diagnose spielt eine Kombination aus nötiger Ruhe und Beweglichkeit eine große Rolle. „Handlagerungsorthesen beispielsweise stabilisieren das Handgelenk und sorgen dafür, dass es so wenig wie möglich belastet wird. So lindern sie Schmerzen, ohne im Alltag zu behindern”, erklärt Physiotherapeut Andreas Albath.
Aktivbandagen hingegen massieren dank ihres dehnbaren, atmungsaktiven Gestricks, regen die Durchblutung an und unterstützen den Heilungsprozess – etwa bei Sehnenscheiden- entzündung oder Handgelenksarthrose. Die Carbonhand® von Orfomed wiederum ist für Patienten geeignet, deren Greiffunktion allmählich nachlässt oder beeinträchtigt ist, zum Beispiel durch Rheuma oder eine Schädigung des Nervensystems.
Die innovative Orthese wird wie ein Handschuh getragen. „In den Fingerspitzen sind Sensoren eingearbeitet, die auf kleinste Druckveränderung reagieren und sofort die beabsichtigte Greifbewegung auslösen“, sagt Andreas Albath, der auch als Schlaganfallfachberater bei STOLLE tätig ist. Betroffene sind dadurch wieder in der Lage, einen Gegenstand zu greifen und festzuhalten.
Auch die Handorthese ReGrasp von Pro-Walk ist für Neuro-Patienten sinnvoll. Funktionelle Elektrostimulation ermöglicht der Hand, wieder greifen und loslassen zu können. „Das Ganze funktioniert wie ein Schrittmacher für die Hand. Die notwendigen Muskeln werden mit geringen elektrischen Strömen stimuliert.“ Ausgelöst werden die Bewegungen durch eine Steuerung hinter der Ohrmuschel, die der Patient wie ein Hörgerät trägt. Nickt er, greift die Hand zu, nickt er erneut, öffnet sie sich wieder.
Mindestens genauso wichtig, wie das richtige Hilfsmittel, ist aber der interdisziplinäre Austausch mit Ärzten und Therapeuten. „Die Versorgung muss mit der Therapie abgestimmt sein. Wir fahren in die Praxen und erarbeiten gemeinsam ein Konzept. Denn einerseits kann Orthopädietechnik die Therapie unterstützen. Andererseits sind bestimmte Hilfsmittel im Anschluss an eine Therapie sinnvoll, um den Therapieerfolg zu sichern.” Durch die intensive Vernetzung ist letztlich eine noch bessere Versorgung der Kunden möglich.
STOLLE/Marie-Luisa Lembcke