Spielerisch mit Pablo trainieren

Seit Februar dieses Jahres kommt im NOZ ein sensorbasiertes Trainingsgerät zum Einsatz.

Das Pablo-System von Tyromotion unterstützt bei der Rehabilitation der Arme, Hände, des Rumpfes und des Kopfes.
Helga Haidler (92) trainiert nach einem Schlaganfall im NOZ mit dem Pablo-System, Foto: maxpress

Lewenberg • Mit modernen Therapiemöglichkeiten begleitet das Team des Neuro- orthopädischen Zentrums Schwerin (NOZ) Patienten, deren körperliche Beeinträchtigung auf eine Erkrankung des Nervensystems zurückzuführen ist.

Wer zum Beispiel an einer Cerebralparese, den Folgen eines Schlaganfalls oder Multipler Sklerose leidet, für den sind selbst alltägliche Bewegungen wie Zähneputzen oder Tischdecken eine Herausforderung. Seit Februar dieses Jahres kommt im NOZ ein sensorbasiertes Trainingsgerät zum Einsatz. Das Pablo-System von Tyromotion unterstützt bei der Rehabilitation der Arme, Hände, des Rumpfes und des Kopfes.

„Mit Pablo haben wir die Möglichkeit, Kraft- und Bewegungsmessungen der beeinträchtigten Partien vorzunehmen“, sagt Physiotherapeut Martin ­Seifert. „Wir integrieren Alltagsaktivitäten und schauen, wo es Kraftdefizite gibt. Am Computer führen die Patienten dann in einem interaktiven Bewegungstraining spezielle Aufgaben durch, wie zum Beispiel Tischdecken.“

Das System besteht aus verschiedenen Komponenten. Der Pablo-Handsensor misst die Griffkraft sowie den Bewegungsumfang der Hand und ermöglicht das Training aller Greifarten. Mit dem Pablo-Multiball können Patienten üben, das Handgelenk zu strecken und zu beugen. Der Pablo-Motionsensor hingegen wird mit Klettbändern am Körper fixiert und ist für die präzise Winkelmessung etwa des Arms oder der Schulter zuständig.

„Der Vorteil der computergestützten Übungen ist, dass der Patient abgelenkt ist. Er soll weniger darüber nachdenken, was er tut, sondern die Tätigkeit ganz ungezwungen ausüben“, erklärt Martin Seifert. Diese Herangehensweise sei motivierender – auch weil das System den Bewegungsfortschritt sichtbar macht. Außerdem kommt durch die abwechslungsreichen Übungen keine Langeweile auf. Zeit spielt dabei keine Rolle. „Es geht darum, langfristig gesehen ein Maximum an Selbstständigkeit für den Alltag zurückzugewinnen“, so Martin Seifert.

Marie-Luisa Lembcke