Nest ermöglicht Auszeit für ganze Familie

Kinderintensivpflegedienst Flügelchen versorgt junge Patienten in familiennaher Umgebung in ganz MV

Arvid liegt ruhig in seinem Pflegebett und atmet regelmäßig. Intensivpflegerin Beate Götz setzt sich zu dem Jungen auf die Bettkante und nimmt seine Hand. Dann spricht sie mit ihm und massiert seine Schultern.
Auszeit für Arvid und seine Eltern: Während dieser Zeit kümmern sich Katharina Schulert, Beate Götz und Imke Lübs rund um die Uhr im Flügelchen-Nest um den Jungen, Foto: maxpress

Wismar • Arvid liegt ruhig in seinem Pflegebett und atmet regelmäßig. Intensivpflegerin Beate Götz setzt sich zu dem Jungen auf die Bettkante und nimmt seine Hand. Dann spricht sie mit ihm und massiert seine Schultern. Arvid lächelt und signalisiert, dass es ihm gut geht.Dafür arbeiten die Pflegekräfte im „Nest” von Flügelchen rund um die Uhr, sieben Tage die Woche. Das Wohnen auf Zeit in der noch jungen Einrichtung der Kinderintensivpflege gehört zu den Besonderheiten, die es noch nicht so häufig in MV gibt.

Genutzt wird sie seit Kurzem von Arvids Eltern. Sie wohnen in der Nähe von Wismar und haben für ihren schwer beeinträchtigten Sohn eine neue Betreuung gesucht, nachdem sich sein Gesundheitszustand verschlechtert hat und er nicht mehr die Landesschule für Blinde und Sehbehinderte in Neukloster besuchen konnte. „Durch einen Tipp sind wir auf den Intensivpflegedienst Flügelchen gestoßen und sind sehr zufrieden”, sagt Antje Weidemann, die Mutter von Arvid. Sie selbst arbeitet im Pflegebereich und schätzt die ganzheitliche Betreuung durch Flügelchen. „Das ist ein Angebot, das dem Anspruch meines Berufes an die Qualität von Pflege vollkommen gerecht wird”, lobt Antje Weidemann die Arbeit der engagierten Mitarbeiterinnen.

An den meisten Tagen sind die ausgebildeten Fachkräfte in der Wohnung der Weidemanns und kümmern sich hier um Arvid, bis die Eltern wieder von der Arbeit kommen. Nimmt sich die Familie, zu der noch drei weitere Kinder gehören, eine Auszeit, wohnt Arvid für ein paar Tage im nahe gelegenen Nest in Wismar. Hier betreut ihn die gleiche Pflegefachkraft wie zuhause. Das Ziel des Flügelchen-Nestes ist, eine möglichst familiennahe Umgebung zu schaffen, in der die kleinen Patienten rund um die Uhr versorgt werden.

Unsere Räume haben wir deshalb wie eine normale Einfamilienhaus-Wohnung mit mehreren Zimmern gestaltet”, sagt Katharina Schulert, Koordinatorin des Pflegedienstes für Mecklenburg-Vorpommern. „Zwei große Kinder können in den Zimmern im Erdgeschoss zur Pflege untergebracht werden, die Kleineren werden von uns oben betreut.” Für die weitere Stärkung des noch jungen Unternehmens sucht Flügelchen examinierte Pflegefachkräfte. Diese werden durch gezielte Praxisanleitung und regelmäßige Mentorenbetreuung in die Abläufe des Kinderkrankenpflegedienstes eingearbeitet.

Steffen Holz