Unabhängig leben im Alter
SWG plant neues Assistenzsystem für noch mehr Selbständigkeit und Sicherheit ihrer Senioren
Schwerin • Mobilität und Selbständigkeit im Alter, das wünschen sich wahrscheinlich die meisten Menschen – am besten natürlich in den eigenen vier Wänden. Damit dies lange möglich ist, plant die SWG im „Servicewohnen im Alter“ ein Modellprojekt, in dem zehn Wohnungen mit einem unterstützenden Assistenzsystem (AAL) ausgestattet werden sollen. Mit dieser Innovation wird den Mitgliedern noch mehr Sicherheit in der eigenen Wohnung gegeben.
Insgesamt 298 Wohneinheiten bietet die SWG in ihrem Servicewohnen an. Etwas mehr als die Hälfte von ihnen werden von dem Verein „Hand in Hand“ betreut. Für diese möchte die SWG zukünftig die unterstützenden Assistenzsysteme anbieten – eine Neuheit auf dem Schweriner Wohnungsmarkt. Dabei handelt es sich um ein technisches System mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, angefangen von einer Herdsicherung, über Sturzsensoren und Videoanrufe bis hin zum Hausnotruf.
Das Herzstück der Anlage ist eine kleine Zentraleinheit, die kabellos mit den ausgewählten Sensoren in der Wohnung verbunden ist, ganz nach den Bedürfnissen der Bewohner. So wird zum Beispiel erkannt, wenn zu einer ausgewählten Uhrzeit noch niemand das Badezimmer betreten oder ungewöhnlich lange nicht verlassen hat. Dann geht im Bedarfsfall eine Meldung an eine ausgewählte Kontaktperson.
„Wir hatten den Fall einer Mieterin, die bewusstlos am Boden lag und durch eine aufmerksame Nachbarin gerettet werden konnte“, berichtet Jürgen Wörenkämper, Abteilungsleiter Soziales Management. „In Zukunft wollen wir durch das System dahingehend mehr Sicherheit schaffen.“ Auch in Sachen Kommunikation bringt es mehr Unabhängigkeit: Auf einem Tablet können per Fingertipp Verwandte über einen Videoanruf erreicht werden.
Um das System direkt auf die Bedürfnisse der Mieter im „Servicewohnen im Alter“ zuzuschneiden, wird im Juni eine Umfrage in 152 Haushalten stattfinden. Im September kommen zwei mit Assistenzsystemen ausgestattete Mustercontainer nach Schwerin. Hier können interessierte Bewohner die unterschiedlichen Möglichkeiten der „AAL“ kennenlernen.
Reica Lindner