Droht nun auch noch eine Marienkäfer-Plage?

Ungewöhnlich viele gelbe Eier auf Pflanzen im Zoo entdeckt

Eigentlich ist der Marienkäfer ein krabbelndes Glückssymbol, gern gesehener Gast im Garten oder auf dem Balkon. Doch nun droht vielleicht eine Plage?
Sieht schön zu Ostern aus, macht den Umweltexperten aber Sorgen: Die gelben Eier an den Zoopflanzen, hier am Löwengehege, sind sechs Wochen zu früh, Foto: Pixabay

Schwerin • Eigentlich ist der Marienkäfer ein krabbelndes Glückssymbol, gern gesehener Gast im Garten oder auf dem Balkon. Doch nun droht vielleicht eine Plage, denn die kleinen gelben Eier des roten Krabblers sind auf hunderten von Blattpflanzen Ende März im Zoo entdeckt worden. „In dieser Menge sind die Eier sonst nicht zu finden“, sorgt sich Umweltexpertin Diana Frankenhorst.

Die leuchtend gelben Eier sind unverkennbar und die daraus schlüpfenden Larven sehen nicht nur gefährlich aus, sondern sind auch wegen ihrer Gefräßigkeit der Tod tausender Blattläuse. Die Eier leuchten auf den Blättern und kündigen den kommenden Marienkäfer an. Doch in diesen Mengen hat das Diana Frankenhorst bisher nie erlebt. „Eigentlich tauchen die gelben Eier erst Ende April bis Anfang Mai auf und dann auch nicht in dieser Vielzahl.“ Die fleißigen Marienkäfer-Weibchen können bis zu 400 Eier ablegen, die wie kleine einzelne Nester aus zehn bis 60 Stück an den Blattunterseiten hängen. An Nadeln oder in Ritzen der Baumrinde sind sie ebenfalls zu finden.

Nun sind die Marienkäfer sechs Wochen zu früh dran – als wollten sie nach dem Lockdown zur Zooeröffnung rechtzeitig dabei sein oder ihren Teil zu Ostern beisteuern. Das frühe Ablegen der Eier macht der Umweltexpertin große Sorgen: „Noch können wir nicht sagen, ob es sich um die bedrohte heimische Marienkäferart handelt oder um die asiatische Variante. Sollten es die asiatischen Harlekin-Marienkäfer sein, sehe ich für unseren Marienkäferbestand eine große Gefahr.

Denn diese Harlekin-Larven fressen Eier und Larven ihrer Artgenossen. Jetzt, wo es oft noch kalt ist, werden die Eindringlinge nur wenig andere Nahrung finden und sich auf die heimische Art stürzen“, so Diana Frankenhorst. Die asiatischen Käfer sind am M-förmigen Muster am Kopfschild sowie an den meist 19 Punkten auf dem Rücken zu erkennen. „Ich hoffe sehr, dass es sich bei diesem vermehrten Auftreten nur um eine Laune der Natur handelt.“

Holger Herrmann

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