Zug um Zug erwachsen geworden
Amon Uerckwitz zierte mit seinem Porträt die erste Straßenbahn der Kita gGmbH
Schwerin • Soviel Bahn gefahren wie Amon Uerckwitz ist sicher kaum ein junger Erwachsener in Schwerin. Der Grund: Er war eines der Kinder auf der ersten Kita gGmbH-Straßenbahn aus dem Jahr 2008. Damals war Amon acht Jahre alt und hat viele Pendler im Nahverkehr quasi beim Einsteigen begrüßt.
„Ich weiß noch, dass sich mein Bild neben einer Tür befand“, erzählt der 21-Jährige heute. An das Fotoshooting im damaligen Heine-Hort wiederum hat er nur wenige Erinnerungen. „Zwei oder drei Schulfreunde aus meiner Klasse waren auch mit auf der Bahn. Es war eine tolle Überraschung, sich groß darauf zu entdecken.“ Die Familie war natürlich auch stolz – einige Schnappschüsse im heimischen Fotoalbum zeigen Mutter und Schwester noch schnell posierend an der Tür neben Amon, bevor die Bahn wieder anfährt.
Während er seine neue Berühmtheit als Straßenbahnkind zuerst ganz selbstbewusst trug, entwuchs er dem Porträt später Zug um Zug. „Ich habe als Kind auf der Plattdeutschen Bühne gespielt – ich hatte also früher keine Berührungsängste, wenn mich jemand darauf angesprochen hat. Das kam erst später in der Pubertät“, gibt Amon Uerckwitz zu. „Da war es komisch, sich selbst immer wieder als kleinen Jungen auf der Bahn zu sehen. „Heute wiederum ist es eine schöne Geschichte, an die ich gerne zurückdenke.“ Das gilt auch für die Hortzeit bei den Heine-Kids, damals noch in der Amtsstraße.
„Die Erzieher waren supernett, es war eine tolle Atmosphäre dort. Und die Kinder waren einfach mehr als Klassenkameraden, weil wir soviel Zeit abseits des Unterrichts miteinander verbracht haben. Ich weiß noch, wie doof wir es fanden, wenn jemand früher abgeholt wurde.“ Wenn das bei Amon passierte, dann nahm die Familie jedenfalls öfter mal – na klar – die Bahn.
Kita gGmbH/Janine Pleger