Endspurt bei Wahl zum „Vogel des Jahres 2021“

Abstimmung für persönlichen Favoriten bis 19. März möglich

Die erste öffentliche Wahl zum „Vogel des Jahres 2021“ geht in den Endspurt: Noch bis zum 19. März 2021 kann jeder abstimmen, welcher der folgenden zehn nominierten Vögel das Rennen machen soll
Vielleicht wir der Eisvogel „Vogel des Jahres 2021“, Foto: NABU/Bernd Zoller

Schwerin • Die erste öffentliche Wahl zum „Vogel des Jahres 2021“ geht in den Endspurt: Noch bis zum 19. März 2021 kann jeder abstimmen, welcher der folgenden zehn nominierten Vögel das Rennen machen soll: Amsel, Blaumeise, Eisvogel, Feldlerche, Goldregenpfeifer, Haussperling, Kiebitz, Rauchschwalbe, Rotkehlchen oder Stadttaube.

Unter den Nominierten finden sich in Mecklenburg-Vorpommern zwei Arten der Roten Liste: Der Kiebitz wird als stark gefährdet eingestuft, die Feldlerche als gefährdet. Der Haussperling und die Rauchschwalbe stehen auf der Vorwarnliste.

„Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn einer dieser Vögel mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rücken würde, um auf dessen Gefährdung und vor allem Maßnahmen zum Schutz aufmerksam zu machen“, so NABU-Landesgeschäftsführerin Dr. Rica Münchberger. „Insbesondere der Kiebitz hätte dies bitternötig.“ Zwar seien jetzt im häufiger mal große Schwärme anzutreffen. Diese täuschen jedoch darüber hinweg, dass hierzulande kaum noch Kiebitze ihren Nachwuchs aufziehen. Sein Bestand ist zwischen 1992 und 2016 um 88 Prozent zurückgegangen. Bei der Erfassung 2009 wurden nur noch 1.900 bis 3.400 Exemplare gezählt. Mit einem weiteren Rückgang ist zu rechnen.

Der Hauptgrund für den Rückgang des Kiebitzes ist die Intensivierung der Landwirtschaft. Über Jahrzehnte wurden Bruthabitate im Grünland durch Trockenlegung zerstört oder in Äcker umgewandelt. Durch die zeitliche Überschneidung von Brutzeit und Grünland-Bewirtschaftung gingen immer wieder Gelege und Küken verloren. Kiebitze behalten gern den Überblick. Im Intensivgrünland mit zu dichter Vegetation legen sie deshalb kaum Ersatzgelege an.

Auch Äcker sind oft keine Alternative. Sie bieten Küken oft nicht genug Nahrung. Auf Maisäckern, die inzwischen häufig von Kiebitzen als Brutplatz genutzt werden, sind die Gelege zudem häufig Opfer der Bewirtschaftung. Auch andere Acker- und Wiesenvögel sind davon massiv betroffen. So waren von den 1982 noch 800.000 gezählten Brutrevieren der Feldlerche im Jahr 2009 nur noch knapp 160.000 übriggeblieben. In diesen Wochen kehren Kiebitze und Feldlerchen aus dem Süden zurück und besetzen ihre Brutgebiete auf feuchten Wiesen und Feldern.

Noch bis zum 19. März kann jeder seine Stimme für seinen gefiederten Favoriten unter www.vogeldesjahres.de abgeben. Bisher haben deutschlandweit schon über 227.000 Menschen bei der NABU-Aktion mitgemacht.

Abstimmen bei der Wahl zum Vogel des Jahres 2021: www.vogeldesjahres.de

NABU MV/Manuela Heberer