Selbstständiges Leben in Gemeinschaft

Wohngruppe für Menschen mit Demenz bietet feste Strukturen und hat einen Platz frei

Seit zwei Jahren lebt Hedwig Blohm jetzt in einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz. Sie fühle sich wohl, sagt sie. Ihre Angehörigen haben das gleiche Gefühl – die Tochter findet, ihre Mutter sei geradezu aufgeblüht.
Das Augustenstift zu Schwerin bietet für Menschen mit Demenz eine Wohngemeinschaft an.Sie teilen sich eine Küche und einen großen Gemeinschaftsraum, Foto: Sozius

Schwerin • Seit zwei Jahren lebt Hedwig Blohm jetzt in einer Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz. Sie fühle sich wohl, sagt sie. Ihre Angehörigen haben das gleiche Gefühl – die Tochter findet, ihre Mutter sei geradezu aufgeblüht. Für sie sei diese Wohnform perfekt.

Durch die Angebote zur Alltagsgestaltung wird ein fester Tagesablauf ermöglicht. Das Zusammenleben mit anderen Menschen fördere die sozialen Kontakte und rege ihre Mutter an, so Hedwig Blohms Tochter. Die Seniorin hat ihr Zimmer mit eigenen Möbeln nach ihrem Geschmack eingerichtet. Ein kleines Bad gehört auch dazu.

Das Augustenstift zu Schwerin bietet für Menschen mit Demenz eine Wohngemeinschaft an. In dieser leben acht Mieter. Sie teilen sich eine Küche und einen großen Gemeinschaftsraum. An jedem Tag werden Angebote gemacht und gemeinsam der Alltag strukturiert. Es wird gekocht, Wäsche gewaschen, zusammen gespielt, gesungen und vorgelesen oder es werden Spaziergänge unternommen. Eine große Rolle spielen in der Wohngemeinschaft auch die Angehörigen der Mieter. „Es ist eben kein stationäres Pflegeheim“, so Ines Zunk, Teamleiterin der Betreuten Wohngemeinschaften des Augustenstift zu Schwerin.

„Vielmehr ist es ein selbstständiges Leben in Gemeinschaft“, erklärt sie weiter. „Zum Beispiel entscheiden die Verwandten alle anstehenden Fragen gemeinsam in der Angehörigenversammlung. Sie übernehmen darüber hinaus Betreuungsleistungen für alle Mieter, veranstalten einen Grillnachmittag oder kommen zum gemeinsamen Gesellschaftstanz.“ Dieses gemeinschaftliche Zusammenleben ist durch die Heimaufsicht als ambulant betreute Wohngemeinschaft anerkannt.

Auch vom Gesetzgeber werden diese alternativen Wohnformen unterstützt, sodass die Mieter von ihren Pflegekassen einen Wohngruppenzuschlag von 214 Euro monatlich erhalten. „Solche Wohnformen bilden eine Alternative, wenn das Leben in der eigenen Wohnung nicht mehr möglich, ein Leben im Heim mit einer Vollversorgung aber nicht oder noch nicht notwendig ist.

Das wird in Zukunft immer wichtiger werden“, beschreibt Ines Zunk die Entwicklung. Bei Interesse an einem Platz in der Wohngruppe steht das Servicebüro des Augustenstift gerne telefonisch unter (0385) 558 64 44 oder per E-Mail unter servicebuero@augustenstift.de zur Verfügung.

NfM/Franziska Hain