Ein geselliges Haus fürs Alter
Seniorenzentrum setzt auf gemütliches Miteinander und aktive Beteiligung am Zusammenleben
Grevesmühlen • „Willkommen bei der AWO” steht auf dem Teppich in der hellen Eingangszone des Gebäudes. 72 Zimmer gibt es hier auf drei Etagen. Das Besondere hier ist: Jeder Bewohner hat ein eigenes Zimmer mit separatem Bad und großer Fensterfront. Trotz des kleinen Reiches fühlen sich die Senioren nicht allein, denn das Team des Hauses integriert die Frauen und Männer in den Alltag der Einrichtung.
Fünf Mahlzeiten werden in der eigenen Küche des Seniorenzentrums jeden Tag zubereitet. Hierfür ist die Unterstützung der Bewohner gefragt. Das regelmäßige Kartoffelschälen dient dabei nicht nur der Kommunikation zwischen den Menschen. „Das ist auch Erinnerungsarbeit und stärkt das Gefühl, gebraucht zu werden”, sagt Silke Lindenau, die Leiterin der Einrichtung. Im Moment findet die Küchenarbeit in kleinerem Rahmen statt. Wegen Corona müssen auch die Senioren mehr Abstand halten und dürfen untereinander nur auf der eigenen Etage zusammenkommen.
Um für Verständnis für diese und andere Dinge zu werben, gibt es Männer wie Hans-Heinrich Krohn. Er ist 85 Jahre alt und einer der Mitglieder des Bewohnerbeirates. „Wir hören uns die Sorgen und Nöte unserer Mitmenschen an und versuchen, gemeinsam mit der Leitung des Hauses, Lösungen zu finden. Wir wollen doch, dass es harmonisch bleibt.” Ihm fehlt im Moment die Harmonie des gemeinsamen Singens. Das Treffen in der Gruppe ist wegen der Ansteckungsgefahr zurzeit nicht möglich. „Die Einschränkungen sind zwar nicht schön, aber sie sind notwendig”, sagt der ehemalige Fernmeldetechniker und hofft, dass es bald wieder besser wird.
Inzwischen sind alle Senioren der Einrichtung gegen Corona geimpft und Personal und Bewohner werden regelmäßig getestet. Das motivierte Team des Hauses sucht für die Betreuung der Senioren dringend Pflegekräfte als Verstärkung.
maxpress/sho