Wertstoffe sauber entsorgen

150 Sammelstellen stehen im Stadtgebiet haushaltsnah zur Verfügung

Noch immer scheint das Thema Mülltrennung so manchen Mitmenschen vor eine große Herausforderung zu stellen. Aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit werden die zu entsorgenden Dinge einfach an den Wertstoffsammelplätzen abgestellt.
Mindestens einmal die Woche schauen die Verantwortlichen an den verschiedenen Sammelstellen nach dem Rechten, Foto: SDS

Schwerin • Farbkanister neben dem Glascontainer, ein Bürostuhl an der blauen Tonne oder Elektroschrott auf dem Stellplatz für den Grünen Punkt sind leider keine Seltenheit. Noch immer scheint das Thema Mülltrennung so manchen Mitmenschen vor eine große Herausforderung zu stellen. Aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit werden die zu entsorgenden Dinge einfach an den Wertstoffsammelplätzen abgestellt. Neben dem unerfreulichen Anblick kostet das Aufräumen Geld und bedeutet für den SDS erheblichen Aufwand.

Für die getrennte Entsorgung ihrer Abfälle stehen den Schwerinerinnen und Schwerinern rund 16.000 Restabfalltonnen, 11.000 Bioabfalltonnen, zwei Recyclinghöfe sowie Papiertonnen und gelbe Tonnen oder Säcke zur Verfügung. Hinzu kommen 150 Wertstoffsammelplätze (WSP) im gesamten Stadtgebiet. Der SDS stellt vielfältige Möglichkeiten für die haushaltsnahe Entsorgung zur Verfügung. „Sollte der Container mal voll sein, befindet sich in erreichbarer Nähe ein weiterer Sammelplatz, an dem man die Wertstoffe loswerden kann“, sagt Holger Hoppmann, Abteilungsleiter Abfallwirtschaft beim SDS. Er appelliert, an den WSP nur Dinge zu entsorgen, die dort auch hingehören: Glas getrennt nach Farben, Pappe und Papier in die blaue Tonne, Joghurtbecher, Konservendosen oder Folientüten in die gelbe Tonne (Duales System).

Während sich die beauftragten Entsorgungsunternehmen um die regelmäßige Entleerung der Behälter kümmern und die Wertstoffe dem Recyclingkreislauf zurückführen, ist der Eigenbetrieb SDS für ein sauberes Umfeld zuständig. Bei der Reinigung unterstützen die Beschäftigten der SAS und schauen mindestens einmal die Woche an den verschiedenen Sammelstellen nach dem Rechten. Positive Beispiele sind etwa die WSP Am Treppenberg oder am Schwälkenberg.

Doch leider gibt es vor allem in der Innenstadt immer wieder Ecken, die ein großes Maß an Vermüllung aufweisen. „Dort müssen wir teilweise bis zu vier Mal pro Woche hin“, so Holger Hoppmann. „Liegt dort Sperrmüll oder Elektroschrott, bedeutet das für uns, die Abholung und die Säuberung der Fläche zusätzlich organisieren.“ Im Jahr belaufen sich die Kosten für die Reinigung der WSP auf bis zu 100.000 Euro. „Die Betreiber des Dualen Systems übernehmen zwar die Kosten, diese wären allerdings vermeidbar und das Geld woanders besser angelegt. Letztlich geht es für alle um ein sauberes Schwerin“, sagt Holger Hoppmann.

Mehr zum Thema ist unter www.sds-schwerin.de oder im „Ratgeber für ein sauberes Schwerin“ nachzulesen.


Das Duale System Deutschland

1991 begann die Rücknahmepflicht für Verpackungen durch die deutsche Wirtschaft. Seither sind klare Einsammel- und Verwertungsquoten zur Vermeidung von Verpackungsabfällen festgeschrieben. Ausgehend davon hat die private Wirtschaft das Duale System Deutschland (DSD) gegründet. Um die Sammlung, Sortierung und Verwertung besser zu organisieren, hat das DSD – derzeit zehn Betreiber – Rahmenvereinbarungen mit den einzelnen Kommunen geschlossen. Demnach ist die Stadt Schwerin mit dem SDS als öffentlich- rechtlicher Entsorgungsträger verpflichtet, Flächen zur Verfügung zu stellen, auf denen Sammelbehälter für Altglas, Altpapier und Leichtverpackungen aufgestellt werden können. Die Entsorgung erfolgt über beauftragte Entsorgungsfirmen. Für die Reinigung der WSP ist der SDS zuständig. Die aus dieser Dienstleistung entstehenden Kosten werden von dem DSD übernommen. Für die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt entstehen keine zusätzlichen Gebühren.

maxpress/ml