Großes Bauwerk in der Erde
Neue Regenwasserbehandlungsanlage in Lankow in Betrieb
Lankow • Dem Sodemannschen Teich steht eine saubere Zukunft bevor: Denn Regenwasser aus nahezu dem gesamten Stadtteil Lankow wird zusätzlich gereinigt und dem natürlichen Gewässer zugeleitet. Grund dafür ist eine neue Regenwasserbehandlungsanlage. Der riesige Betonkörper unter der Erde entstand in offener Bauweise. Rund 770.000 Euro investierte die Schweriner Abwasserentsorgung (SAE) in dieses Vorhaben.
Niederschläge von Dächern, Straßen und Plätzen enthalten Schmutzpartikel, Reifenabrieb und andere Stoffe und sollen nicht in den natürlichen Wasserkreislauf gelangen. „Mit dem Bau einer neuen Regenwasserbehandlungsanlage am Ziegeleiteich in Lankow stellen wir uns den Auflagen der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Seit Betriebsaufnahme Mitte Dezember 2020 leiten wir nur noch gereinigtes Wasser weiter“, sagt Hans-Georg Blunk als Baubetreuer der WAG. Dafür sorgt das unterirdische Bauwerk, welches 18 Meter lang, mehr als sechs Meter breit und rund dreieinhalb Meter hoch ist. Die Dimension orientiert sich an einem berechneten Starkregenereignis. Die Anlage ist somit auch für die Aufnahme größerer Niederschlagsmengen gewappnet.
Ein Kran hievte im November vergangenen Jahres tonnenschwere Fertigteile aus Beton in die aufwändig hergestellte Baugrube. Abschlussplatten dichten die Anlage nach oben hin ab und sind zwischenzeitlich mit Boden bedeckt. Restarbeiten im Umfeld und an der Einleitstelle am Sodemannschen Teich erfolgen witterungsbedingt im Frühjahr.
Das mechanische Reinigungsprinzip einer Regenwasserbehandlungsanlage funktioniert denkbar einfach: Das anfallende Regenwasser kommt hier zur Ruhe. Dadurch setzen sich Sedimente und Schmutzteilchen ab. Eine zusätzliche Tauchwand hält Leichtflüssigkeiten auf. „Monatliche Überprüfungen und Kontrollen nach jedem Starkregenereignis sorgen für eine einwandfreie Funktion. Ablagerungen und gegebenenfalls Schadstoffe pumpen wir im Zuge von Reinigungsmaßnahmen ab und entsorgen diese“, sagt Hans-Georg Blunk. „Damit kommen wir unserem Ziel näher, möglichst viele Gewässer in ihren natürlichen Zustand zu versetzen.
Das ist ein wichtiger Beitrag zum Schutz unserer Umwelt“, meint SAE-Werkleiter Lutz Nieke. Ein weiteres Bauwerk dieser Art ist bereits in Planung und entsteht im nächsten Jahr am Nordufer des Neumühler Sees.
maxpress/Barbara Arndt