Gutes Jahr für die Fernwärme
Stadtwerke behalten das erhöhte Tempo beim Fernwärmeausbau auch im neuen Jahr bei
Schwerin • Immer mehr Schweriner und Schwerinerinnen haben sich im vergangenen Jahr für die umweltschonende und komfortable Fernwärme von den Stadtwerken Schwerin entschieden. Auch aktuell verzeichnen die Stadtwerke eine gesteigerte Nachfrage. Mit der hauspost sprach Tilo Labs, Gruppenleiter im Fernwärmevertrieb, über das erfolgreiche Jahr 2020 und die Gründe für einen Anschluss an das Netz.
hauspost: Herr Labs, wie ist der Fernwärmeausbau 2020 vorangekommen?
Tilo Labs: 2020 war wirklich ein gutes Jahr für die Fernwärme. Wir konnten 193 Hausstationen in Betrieb nehmen. Das gesteigerte Interesse haben wir auch schon in den vergangenen Jahren wahrgenommen. So konnten wir seit 2012 rund 650 neue Anschlüsse bauen.
hauspost: Woher kommt das gesteigerte Interesse für die Schweriner Fernwärme?
Tilo Labs: Ich glaube, das hat verschiedene Gründe. In den Gesprächen mit unseren Kunden merke ich, dass der Klimaaspekt auch bei den Eigentümern und Mietern eine immer wichtigere Rolle spielt. Und natürlich ist es in den Medien und in der Politik ein zentrales Thema. Unsere Fernwärme leistet beim Klimaschutz einen positiven Beitrag. Durch das Heizen mit Fernwärme wird CO2 in großem Maße eingespart.
hauspost: Viele der Häuser in Schwerin wurden Anfang und Mitte der 1990er-Jahre saniert. Spielt dies eine Rolle in den Gesprächen mit den Eigentümern?
Tilo Labs: Ja natürlich, Heizungen die vor ungefähr 25 Jahren eingebaut wurden, erreichen nun ihre technische Lebensdauer. Beim Austausch der alten Heizungen und der erneuten Sanierung muss nun einiges beachtet werden. Hier muss der Primärenergiefaktor und CO2-Bilanz für die Heizung stimmen. Aber auch der Aspekt Service und Wartung spielt eine Rolle. Wir übernehmen die regelmäßige Pflege der Anlagen und unsere Störungs-Hotline ist rund um die Uhr erreichbar. Das ist besonders für die Hausverwaltungen ein wichtiger Punkt.
hauspost: Können Sie einen kurzen Ausblick ins aktuelle Jahr geben?
Tilo Labs: Das Interesse ist weiterhin hoch. Allein im Januar und Februar haben wir schon circa 60 Begehungen im Innenstadtbereich durchgeführt, zum Beispiel in der Werdervorstadt. Dort sind die meisten Tiefbauarbeiten erledigt und nun können wir immer mehr Kunden und Häuser an die Fernwärme anschließen. Die Verdichtung von Anschlüssen dieser Art ist im laufenden Jahr unsere Hauptaufgabe. Zudem sind auch Netzerweiterungen im Bereich der Innenstadt, besonders in der Alexandrinenstraße und in der Straße Zum Bahnhof geplant.
SWS/Anne-Marie Leifels
Weniger CO2 dank Schweriner Fernwärme
Der TÜV Nord hat dem Fernwärmenetz der Stadtwerke Schwerin einen vergleichsweise niedrigen CO2-Austoß bescheinigt. Der Emissionsfaktor beträgt nur 67 Gramm CO2 je Kilowattstunde. Damit liegt die Schweriner Fernwärme deutlich unter dem pauschalen Emissionsfaktor von 180 Gramm CO2 je Kilowattstunde. Von diesem positiven Ergebnis profitieren besonders Hausbesitzer, die nach dem Gebäudeenergiegesetz einen Energieausweisen für ihre Immobilie benötigen.