Vorsicht statt Nachsicht
WGS appelliert bei Brandschutzmaßnahmen einmal mehr an die Mieter
Schwerin • Vollgestellte Hausflure, Lagerbestände vor dem Wohnungseingang und weit geöffnete Brandschutztüren: Von alltäglichen Nachlässigkeiten bis hin zu Manipulationen an den Anlagen gibt es viele Gefahrenquellen, die den Brandschutz beeinträchtigen, weiß Fred Schult, Technischer Koordinator bei der WGS.
hauspost : Welche Situationen sind die Klassiker, mit denen Sie meistens zu tun haben?
Fred Schult: Wir entdecken häufig kleine Möbelstücke in den Hausfluren oder ganze Altpapiersammlungen an den Briefkästen. So etwas ist ein wahrer Brandbeschleuniger. Gleiches gilt für Kinderwagen, die unten im Erdgeschoss abgestellt werden – sie sind eine große Gefahr. Wir wissen, dass es unbequem ist, den Buggy in den Keller zu räumen, für den Brandfall müssen die Fluchtwege aber unbedingt frei bleiben.
hauspost : Viele Mieter denken vielleicht, dass sie ihr Haus gut kennen und um Gegenstände herumlaufen können. Kann das sein?
Fred Schult: Ja, überhaupt ist der Gewöhnungseffekt schwierig: Was täglich gelebt wird, erscheint irgendwann normal – das Empfinden für Gefahr ist dann oftmals getrübt. Wenn es brennt, alles verraucht ist und Panik ausbricht, denkt niemand mehr an die Gegenstände, die im Weg stehen könnten. Stürze sind vorprogrammiert. Das müssen wir vermeiden.
hauspost : Wie gehen Sie vor, wenn Sie wiederholt Verstöße entdecken?
Fred Schult: Natürlich suchen wir erstmal das Gespräch mit den Mietern. Viele sind verständnisvoll und räumen mögliche Stolperfallen und Brandquellen weg. Bei Uneinsichtigen übernehmen wir das und stellen so sicher, dass die Fluchtwege für den Ernstfall frei sind.
hauspost: Welche Vorgänge in der Vergangenheit waren besonders schwerwiegend?
Fred Schult: Viele lassen die Brandschutztüren geöffnet, zum Beispiel, damit sie bequem mit dem Fahrrad durchkommen. Das Schlimmste allerdings ist mutwillige Manipulation – wenn Türschließer ausgehängt werden, Magnetschließanlagen verklebt werden oder sich jemand sogar an der Haustechnik unserer Gebäude zu schaffen macht. So etwas bringt alle Mieter des Hauses in Gefahr. Sämtliche Maßnahmen dienen dem Schutz, denn die Sicherheit unserer Mieter liegt uns am Herzen.
maxpress/Janine Pleger