Studis für die Stadt

Junge Leute können die Zukunft Schwerins sein

Wirtschaftsdezernent Bernd Nottebaum will mehr Studenten, Fotos: maxpress
Wirtschaftsdezernent Bernd Nottebaum will mehr Studenten, Fotos: maxpress

Schwerin • Mit der Ansiedlung von Hoch- und Fachschulen möchte die Landeshauptstadt ihren Status als Studienstandort festigen und gleichzeitig für die Belebung der Innenstadt sorgen. Wie das gelingen kann, darüber hat die hauspost mit Wirtschaftsdezernent Bernd Nottebaum gesprochen.

hauspost: Sie haben in einem Interview gesagt, dass sich die Schweriner Innenstadt durch den Onlinehandel verändern wird. Der klassische Einzelhandel wird zurückgehen und es braucht neue Ideen, die Stadt für Schweriner und Touristen attraktiv zu halten. Dabei haben sie Hochschuleinrichtungen, die sie in die Stadt holen wollen, ins Gespräch gebracht. Welche Einrichtungen sind das?
Bernd Nottebaum: Mit der Entwicklung des Hochschulstandortes geht es in erster Linie darum, Schwerin attraktiver zu machen und die Stadt zu beleben. Mit neuen Studienangeboten und Hochschuleinrichtungen wollen wir eine Perspektive für die Jugendlichen in der Stadt anbieten sowie junge Leute und Fachkräfte in die Stadt holen. Wir unterstützen dafür die bestehenden Hochschuleinrichtungen und wollen neue staatliche Hochschulstrukturen aufbauen. Mit der Medical School Hamburg haben wir einen starken Partner gefunden, der gemeinsam mit den Helios Kliniken hier ein neues Studienangebot für Humanmediziner aufbaut. Ab Herbst werden 140 junge Leute der Medical Scholl Hamburg in Schwerin studieren und natürlich auch wohnen. In den nächsten Jahren werden es 600 Studierende sein. Um die Innenstadt zu beleben und dem Einzelhandel zu helfen, dafür entwickeln wir auch weitere Initiativen. Als Stadt unterstützen und werben wir für den Lokalpatriotismus beim Einkaufen und Konsumieren. Auf unserem Stadtportal haben wir gemeinsam mit dem Citymanagement und der Stadtmarketing eine Plattform geschaffen, um dem lokalen Handel zu helfen.

hauspost: Welche Studieneinrichtungen könnten sich perspektivisch noch in der Landeshauptstadt ansiedeln und wieviele Studenten könnten dann nach Schwerin kommen?
Bernd Nottebaum: Vor Ort haben wir die Hochschule der Bundesagentur für Arbeit mit einem umfangreichen Studienangebot. Wer berufsbegleitend Verwaltungs- und Wirtschafts-Studiengänge belegen möchte, kann dies an der VWA in Schwerin. Auch die ISBA entwickelt sich auf dem SWS-Campus am Schweriner Ziegelsee gut mit den angebotenen dualen Studiengängen. Am Thema Sporthochschule wird weiter gemeinsam mit der IHK und Partnern gearbeitet. Im September vergangenen Jahres haben zwölf Unternehmen und Einrichtungen den Open Factory Campus e.V. gegründet, um Innovationen im technischen Bereich voranzubringen. Und dann hat die Medical School Hamburg angekündigt, das Studienangebot weiter auszubauen. In den vergangenen Jahren konnten wir rund 1.000 Studierende zählen. Auf dieser Zahl wollen wir aufbauen.

hauspost: Wie können denn junge Leute und Studenten das Gesicht der Stadt verändern und die Attraktivität der Innenstadt beeinflussen?
Bernd Nottebaum: Junge Leute beleben natürlich das Stadtbild. Mit ihren Ideen und Aktivitäten können Sie Schwerin positiv beeinflussen und lebendiger machen. Es gibt ja viele gute Beispiele. Ich denke da an die Angebote vom „Tisch“ oder von unserem Digitalen Innovationsraum.

maxpress/Steffen Holz