Kommentar März 2021: Einzelhandel im Lockdown

hauspost-Redakteur Steffen Holz

Finden Sie nicht auch, dass es komisch aussieht, wenn man durch die Schweriner City geht? Kaum Werbetafeln, keine Tagesangebote der Gastronomen, dafür Hygienehinweise und Infos zum Außerhausverkauf.
hauspost-Redakteur Steffen Holz, Foto: maxpress

Liebe Leserinnen und Leser,

finden Sie nicht auch, dass es komisch aussieht, wenn man durch die Schweriner City geht? Kaum Werbetafeln, keine Tagesangebote der Gastronomen, dafür Hygienehinweise und Infos zum Außerhausverkauf. Den Einzelhandel trifft die Zwangsschließung der Geschäfte am härtesten. Wer kauft noch Winterjacken, wenn der Frühling vor der Tür steht, wer will noch Mode, die morgen schon von gestern ist, weil sie sich nicht verkaufen ließ?

Die Händler stecken in einer Krise, die sie nicht zu verantworten, aber auszubaden haben. Es gibt Experten, die behaupten, dass das, was durch die Pandemie in unserer Innenstadt passiert, nur der Anfang vom Ende der Geschäfte in den Fußgängerzonen ist und den anhaltenden Trend vom Laden weg zum Onlinehandel befeuern wird. Vielleicht kann die Krise auch neue Chancen für die Belebung des Handels in der Zukunft bieten. Vielleicht ist der Internetshop gar nicht der Feind des Einzelhändlers, sondern auch sein Partner? Laut Einzelhandelsverband Nord hat sich mehr als jeder dritte Einzelhändler seit Januar 2021 ein neues Vertriebsnetz oder einen zusätzlichen Online-Handel aufgebaut.

Auch Schwerin hat reagiert und bietet Händlern und Gastronomen auf dem Portal www. schwerin.de/lokalkauf die Chance, ihre Gäste und Kunden zu erreichen. Das ist eine gut gemeinte Geste. Was die City braucht, ist eine verlässliche Perspektive, unkomplizierte Unterstützung der Politik und gemeinsame kreative Ideen, die während und nach dem Lockdown wirken. Jeder, der jetzt und später lokal kauft, ist ein Krisenbewältiger.

Herzlichst,
Ihr Steffen Holz