Verabredung auf dem Friedhof

Über individuelle Wünsche für die letzte Ruhestätte sollten sich Familienmitglieder austauschen

Sandra Poschmann berät Familien individuell zu verschiedenen Bestattungsformen
Sandra Poschmann berät Familien individuell zu verschiedenen Bestattungsformen, Foto: maxpress

Schwerin • Wer erinnert sich nicht noch daran, wie er früher mit Oma oder Opa auf den Friedhof gegangen ist und geholfen hat, Blumen zu pflanzen, Wasser zu holen oder Laub zu harken? Doch was einst Tradition war, verschwindet allmählich. Viele Menschen kennen im Hinblick auf die letzte Ruhe die Wünsche ihrer Angehörigen nicht und machen sich erst Gedanken darüber, wenn Nachfragen nicht mehr möglich sind. Deshalb bietet der SDS übers Jahr Möglichkeiten, sich mit dem Thema Friedhof jederzeit auseinander zu setzen.

„Früher wurde die Verantwortung ,Grabauswahl und -pflege‘ von Generation zu Generation weitergegeben“, sagt Sandra Poschmann, Sachbearbeiterin für Marketing bei der Friedhofsverwaltung. „Heute wohnen die Familienmitglieder weit auseinander oder für die Grabpflege bleibt wenig Zeit. Gerade deshalb sollten sie sich zu Lebzeiten austauschen und Entscheidungen treffen. Der Moment der Trauer lässt dies oft nicht zu.“ Gerne nehmen sich die Beschäftigten der Friedhofsverwaltung in entspannter Atmosphäre Zeit für eine individuelle Beratung.

Da Führungen – zum Beispiel zu historischen Gräbern, zur Geschichte und zu Grabarten – schon beim Tag der Ruhe stets auf viel Begeisterung stoßen, soll es diese bald häufiger geben. Der SDS plant, sobald es wieder möglich ist, zusätzliche Führungen über die Friedhöfe zu organisieren. Bis dahin besteht jederzeit die Möglichkeit, sich die Grabarten, Trauerhallen und das Krematorium im persönlichen Termin anzuschauen.

„Wir bieten 18 verschiedene Bestattungsformen – vom klassischen Grab für Sarg oder Urne bis hin zu pflegefreien Grabstätten.” Über die neuen Angebote informiert der SDS regelmäßig in der hauspost, wie im September über das Baumgrabfeld auf dem Waldfriedhof. Auch für kleinere kulturelle Veranstaltungen oder Ausstellungen bieten die Friedhöfe das passende Ambiente. Für Konzerte etwa haben die Trauerhallen eine wunderbare Akustik.

maxpress/ml

Sandra Poschmann:
Seit August 2020 arbeite ich für die Schweriner Friedhöfe. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig es ist, rechtzeitig die Wünsche und Vorstellungen in der Familie zu besprechen. Aus diesem Impuls plane ich in Zukunft mehr Gesprächsangebote auf den Friedhöfen, genauso wie Veranstaltungen. Wir sind auch offen für Anfragen und neue Ideen. So haben wir schon Schulklassen zu Projekttagen begrüßt und Benefizkonzerte durchgeführt. Melden Sie sich gerne bei mir.