Fahrgäste gestalten Zukunft mit

Schweriner Nahverkehr testet neue Automaten für einen bargeldlosen Ticketkauf

Dirk Iosub demonstriert den Vorgang des bargeldlosen Bezahlens im E-Bus des Schweriner Nahverkehrs
Dirk Iosub demonstriert den Vorgang des bargeldlosen Bezahlens im E-Bus des Schweriner Nahverkehrs, Fotos: maxpress, NVS

Schwerin • Seit einigen Jahren entwickelt sich der Trend, vermehrt bargeldlos zu bezahlen und die Akzeptanz ist im vergangenen Jahr zusätzlich gestiegen. Während Fahrgäste des NVS schon seit fast anderthalb Jahren die Möglichkeit haben, Fahrscheine für Bus und Straßenbahn online über die kostenlose NVS-App zu erwerben, soll es nun auch eine neue Generation von Fahrscheinautomaten geben. Seit Dezember läuft die erste Testphase in den drei E-Bussen.

In der Pilotphase 1 konnten sich Schweriner und Besucher in den E- Bussen bereits von den Vorzügen des neuen Verkaufsautomaten überzeugen. Die Gestaltung der Bedienoberfläche entspricht der modernen Ansicht der NVS-App. Als Zahlungsmittel werden alle kontaktlosen Giro- und gängigen Kreditkarten akzeptiert. Auch Google- und Apple-Pay können an diesen Automaten genutzt werden, zum Beispiel über das Smartphone oder die -uhr.

Ist der Vorgang abgeschlossen, entnimmt der Fahrgast das gedruckte Ticket. „Das ist ziemlich selbsterklärend und man braucht nicht mehr auf das Wechselgeld zu warten“, sagt auch Dirk Iosub, NVS-Mitarbeiter im Bereich Marketing, während er das Prozedere demonstriert. Anfang Februar startet mit einer weiteren Alternative der neuen Automaten die Pilotphase 2 (Foto unten) in den extralangen Gelenkbussen.

„Unser Ziel ist es, nicht nur auf Bargeld zu verzichten, sondern am Ende auch ohne Papierbeleg auszukommen. Das ist sowohl ökonomischer als auch ökologischer“, sagt Cornelia Lenschow, NVS-Sachgebietsleiterin Marketing und Vertrieb. Beim E- Ticket hinterlegt das System einen Kennschlüssel für eine Giro- oder Kreditkarte, welchen der Kontrolleur mit seinem Kartenlesegerät schließlich erkennen kann. „Das Gerät weiß quasi, ob die Karte oder das Smartgerät für die aktuelle Fahrtzeit registriert ist, ohne dass personenbezogene Daten gespeichert werden.

1 Euro kostet das Ticket beschränkt auf eine Fahrt in dem Bus mit diesem Automaten“, erklärt Dirk Iosub. Die Testphase dauert noch bis Ende April. Bis dahin haben alle Fahrgäste in den extralangen Gelenkbussen die Chance, die Zukunft des NVS mitzugestalten. Am Ende zählt nämlich, ob das Ganze gut ankommt. Nur dann lohnt es sich, an dem Projekt weiterzuarbeiten und die neuen Automaten in alle Fahrzeuge zu integrieren. Denn der NVS will noch mehr: „Wir möchten ein Bestpreis- System einführen. Dabei erkennt das System, wieviel man tatsächlich gefahren ist und ermittelt dann den idealen Tarif für den Fahrgast“, verrät Cornelia Lenschow.

Die Einführung der neuen Automaten würde außerdem bedeuten: weniger Gewicht, weniger Kosten für die Verwaltung und Wartung der Geräte sowie mehr Platz für eine zusätzliche Sitzgelegenheit. Die Vorteile liegen also klar auf der Hand. Mit Bargeld zu bezahlen ist dann übrigens auch weiterhin möglich – an den stationären Automaten und den Verkaufsstellen.

maxpress/Marie-Luisa Lembcke