Drahtesel für jedes Alter
Die Händler der Landeshauptstadt bieten eine Menge Auswahl an Rädern und Zubehör
Schwerin • Welches Rad für welche Zielgruppe, welche Schaltung, welcher Sattel oder Helm ist wirklich notwendig? Welches Fahrradschloss schützt sicher vor Langfingern und wieviel muss der ambitionierte Radler für ein modernes E-Bike hinlegen? Das sind Fragen, auf die am besten die Experten im Fachgeschäft vor Ort eine kompetente Antwort wissen. Beim Händler im Geschäft kann der Kunde sein zukünftiges Bike sehen, anfassen, ausprobieren und jede Menge Tipps zum Radfahren bekommen.
Schon die jüngsten Familienmitglieder werden heute mit dem Fahrrad groß. „Hier muss beachtet werden, wie groß das Kind ist und wie weit die motorischen Fähigkeiten sind”, sagt Thomas Jaberin, Filialleiter bei Little John Bikes in Schwerin. „Bei uns im Geschäft haben wir eine Körpermaßtabelle, an der die Eltern sehen, welche Radgröße für welches Kind geeignet ist. Sind die Kinder mit Drei schon ganz fit, kann ein 12- oder 16-Zoll-Rad ausprobiert werden, mit vier Jahren passt vielleicht schon ein 18-Zoll-Rad. Je nach Wachstum empfiehlt der Fahrradexperte, nach jeweils zwei Jahren die Radgröße auf 20 und später 24 Zoll zu erhöhen.
Licht fordert der Gesetzgeber bei Rädern unter 20 Zoll noch nicht, da die kleinen Radler bestenfalls nur auf dem Gehweg unterwegs sind. Empfehlenswert für den Radnachwuchs ist auf jeden Fall ein Helm und die Sicherheitswimpel, die am Heck des Rades montiert werden. Diese zeigen Autofahrern – zum Beispiel neben parkenden Fahrzeugen – an: Hier radelt ein Kleinkind! Eltern, die ein günstiges gebrauchtes Rad suchen, sollten sich den ersten Samstag im April merken. Dann richtet das Geschäft am Margaretenhof einen Gebrauchtmarkt für Fahrräder aus.
Wer als Erwachsener ein Alltagsrad sucht, schaut heute häufig nach einem sogenannten Cityrad. Das hat einen tiefen Einstieg, Nabenschaltung und Rücktrittbremse. Für einen guten Fahrkomfort – auch über Kopfsteinpflaster – bieten moderne Räder Stoßdämpfer an der Vordergabel und gefederte Sattel an. Zusätzliche Sicherheit bietet der im Vorderrad verbaute Nabendynamo, der wettergeschützt Strom für helles LED-Licht erzeugt.
„Jedes zweite bei uns verkaufte Rad ist inzwischen ein E-Bike”, sagt Thomas Jaberin. „Längst hat das Elektrorad seinen Status als Senioren-Bike verloren und ist in allen Altersgruppen beliebt. Junge Eltern zum Beispiel, die ihre Kinder im geschützten Fahrradanhänger zur Kita bringen und danach zur Arbeit fahren, schätzen das entspannte Fahren mit Elektrounterstützung.” Gerade bei diesen Rädern mit Preisen im vierstelligen Bereich ist ein massives Schloss das A und O, um vor Langfingern zu schützen. Hier rät der Fachmann zu hochwertigen Ketten- , Falt- oder Bügelschlössern der Sicherheitsklasse 10. Kommt ein Rad trotzdem weg, kann es anhand der bei Little John Bikes hinterlegten Daten wiedergefunden und dem Besitzer zugeordnet werden.
maxpress/Steffen Holz
Statistiken Fahrradklau:
279 Mal musste die Schweriner Polizei im Jahr 2019 (die Zahlen aus 2020 liegen noch nicht vor) eine Anzeige wegen eines gestohlenen Rades schreiben. Bitter für die Besitzer: Von den entwendeten Rädern wurde nicht einmal jedes Zehnte wiedergefunden. Die Aufklärungsquote lag bei 6,4 Prozent. In der Schweriner Altstadt wurden im entsprechenden Zeitraum die meisten Fahrräder gestohlen. 77 waren es hier. In der Paulsstadt waren es 50, in der Schelfstadt 25 und in der Weststadt 22 Räder, die widerrechtlich den Besitzer wechselten. Der beste Schutz des Rades vor Diebstahl ist noch immer die mechanische Sicherung mit einem Schloss aus hochwertigem Material.
maxpress/sho