hauspost-Editorial Februar: Lutz Nieke

Werkleiter Schweriner Abwasserentsorgung (SAE)

Werkleiter Schweriner Abwasserentsorgung (SAE)
Werkleiter Schweriner Abwasserentsorgung (SAE), Foto: SAE

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

die ersten Wochen des neuen Jahres liegen bereits hinter uns. Wir alle hoffen, dass nach den Belastungen des vergangenen Jahres eine Rückkehr zu einer neuen Normalität möglich ist. Viele von Ihnen haben erhebliche Einschränkungen verkraften müssen. Auch unsere Mitarbeiter stellten unter verschärften Hygienebedingungen die Abwasserentsorgung sicher. Das erfolgte wie in jedem Jahr: kaum wahrnehmbar für unsere Kunden und seit über zehn Jahren zu stabilen Preisen.

Dabei stehen auch wir vor großen Herausforderungen. In der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie ist ein Verschlechterungsverbot für die Nutzung der Ressource Wasser verankert. Bereits heute gelingt es uns, zwischen 93 Prozent und 99 Prozent Phosphor, Stickstoff und organische Belastungen aus dem Abwasserstrom abzubauen. Täglich umfasst dieser Prozess auf der Kläranlage eine Menge von mindestens 16.000 Kubikmetern. Damit erzielen wir bei der Schweriner Abwasserentsorgung (SAE) Spitzenwerte für Deutschland.

Diese Anstrengungen reichen aber nicht aus: Die Kläranlagen der Zukunft müssen auch synthetische Substanzen und Mikroschadstoffe beseitigen können. Dabei geht es um chemische Verbindungen mit schier unaussprechlichen Bezeichnungen wie Carbamazepin, Metazachlorsulfonsäure, Benzotriazol und viele andere. Diese Stoffe sind Rückstände aus Medikamenten, Wasch- oder Pflanzenschutzmitteln. Sie finden sich in kleinsten Konzentrationen im Abwasser wieder, durchschnittlich etwa 0,008 Gramm pro Kubikmeter. Das klingt nicht viel. Hinter dieser Zahl steckt aber eine jährliche Belastung der Gewässer von rund 50 Kilogramm an Schadstoffen dieser Art. Um sie dem Abwasser zu entziehen, benötigen wir zukünftig neue technologische Behandlungsstufen.

Dafür kommt auf unseren Anlagen modernste Technik zum Einsatz. Spannende Herausforderungen warten auf alle, die an unserem Ziel – dem Ressourcenschutz – engagiert mitwirken. Wir freuen uns, wenn sich wieder mehr junge Menschen für eine Ausbildung bei der SAE interessieren. Hier wartet eine anspruchsvolle Tätigkeit mit einem hohen Maß an Verantwortung, auf die wir künftige Fachkräfte bestens vorbereiten.

Herzlichst,

Ihr Lutz Nieke