„Ich wohne hier sehr gern“

Bernd Schröder sieht das Jubiläum auch als Chance für den Dreesch

Bernd Schröder (l.) bei einem Pläuschchen mit einem Nachbarn vorm Haus in der ­Keplerstraße
Bernd Schröder (l.) bei einem Pläuschchen mit einem Nachbarn vorm Haus in der ­Keplerstraße, Foto: maxpress

Mueßer Holz • Bernd Schröder schließt gerade die Tür seiner Wohnung, da kommt sein Nachbar die Treppe herunter. Die Herren grüßen sich und plaudern eine Weile. Gemeinsam verlassen sie das Haus in der Keplerstraße, dann trennen sie sich. Auf dem Weg zum Auto bleibt Bernd Schröder nochmal stehen und hält einen Schnack mit einem Freund aus demselben Wohnblock. „Ja, so ist das hier“, sagt Bernd Schröder schließlich. „Man kennt sich, man grüßt sich. Wir kommen alle gut miteinander aus. Deshalb sehe ich auch gar keinen Grund, irgendwo anders hinzuziehen.“

Sich auf dem Dreesch wohlzufühlen, sei ganz leicht, wie Bernd Schröder erzählt. „Meine 67 Quadratmeter große Wohnung ist renoviert, preisgünstig und auch das Haus selbst ist richtig modern. Aus dem sechsten Stock habe ich einen tollen Blick. Mir gefallen die bunten Fassaden hier und da. Der Vermieter und der Hausmeister kümmern sich sehr gut um alles“, schwärmt der 69-Jährige.
Am Auto angekommen, nennt er weitere Dinge, mit denen der Mueßer Holz punktet. „Hier”, sagt er und deutet auf die Parklücken in seinem Umfeld, „man findet genügend Parkplätze direkt vorm Haus. Das hat man in der Innenstadt nicht. Dann kommt man schnell in die Natur. Links und rechts ist fast überall Wald. Da gehen viele mit ihrem Hund spazieren. Außerdem ist die Anbindung mit Bus und Bahn wirklich sehr gut. Kitas und Schulen gibt es, wie ich finde, auch relativ viele. Und über die Anzahl von Supermärkten brauchen wir gar nicht reden.“ Schnell reicht eine Hand nicht mehr aus, um die Vorzüge des Stadtteils mit den Fingern aufzuzählen. Auch der Umgang mit den Neu-Schwerinern gestalte sich unproblematisch. Wichtig sei immer, über alles zu reden. „Im Wesentlichen fehlt es dem Dreesch an nichts“, betont Bernd Schröder. „Ich wohne seit 35 Jahren hier und kann sagen, dass sich gerade in den zurückliegenden zehn Jahren viel getan hat.“
Dennoch sei immer noch Luft nach oben. Insbesondere Freizeitangebote gäbe es zu wenig. „Das ist leider schon lange so. Früher waren meine Frau und ich oft in Zippendorf zum Essen und Tanzen in der Strand­perle. Aber selbst das ist nun nicht mehr. Für unseren Stammtisch fahren wir nun nach Friedrichsthal. Schön wäre, mal im eigenen Stadtteil gepflegt Essen gehen zu können.“ Auch für die Jugend wünscht sich Bernd Schröder mehr Möglichkeiten. Seine Hoffnung: Dass der Dreesch durch das 50-jährige Jubiläum wieder mehr Aufmerksamkeit bekommt, sich so noch mehr entwickelt und bald auch Schweriner aus der Innenstadt mal einen Grund haben, dort Zeit zu verbringen.
Dann steigt er in sein Auto und düst los, denn er hat noch einen Termin. Als Fahrer arbeitet er für eine Tagespflege und bringt die Gäste nun wieder nach Hause. „So bin ich viel unterwegs und leiste auch noch meinen Beitrag im sozialen Umfeld.“ Denn Rentner sein, sagt er, könne er noch lange genug.

maxpress/ml