Im Zweiminutentakt

Sport-und Kongresshalle als kommunales Impfzentrum

Bis zu 600 Impfungen werden bei voller Kapazität des Impfzentrums in Schwerin am Tag verabreicht
Bis zu 600 Impfungen werden bei voller Kapazität des Impfzentrums in Schwerin am Tag verabreicht, Foto: Pixabay

Schwerin • Alle zwei Minuten wird eine der lang ersehnten Spritzen mit dem Impfstoff gegen Corona gesetzt, um der Pandemie Herr zu werden. Nach drei Wochen erfolgt eine zweite Impfung, um einen entsprechenden Schutz vor der heimtückischen Krankheit zu bekommen. Eine Mammutaufgabe für alle im Impfzentrum beteiligten Mediziner, Helfer und Verwaltungsangestellten.

20 Personen zählte der Stab der Mitarbeiter, die über Wochen damit beschäftigt waren, das Impfzentrum in der Sport- und Kongresshalle einzurichten, die Abläufe zu organisieren und zu optimieren. Chef des Projektes ist Dr. Stephan Jakobi, Leiter des Fachdienstes Feuerwehr und Rettungsdienst. Er hat das Konzept für den reibungslosen Betrieb des Zentrums erarbeitet.
Das besteht aus einer Wartehalle, dem Behandlungsbereich und einem weiteren Abschnitt, in dem die Patienten nach der Impfung eine halbe Stunde ausruhen dürfen. Über ein Wartenummer-Verfahren werden die Patienten nach und nach in den Behandlungsbereich geführt und dort behandelt. Hier erfolgt ein kurzes Beratungsgespräch, dann die Impfung und anschließend die Dokumentation. Dafür sind für jede der fünf Impfstrecken drei Personen notwendig: Ein Arzt, ein medizinischer Assistent und ein Verwaltungsmitarbeiter für die Datenerfassung. Wenn alles gut läuft, kann alle zwei Minuten ein Patient geimpft werden.
Das Impfzentrum ist an allen sieben Tagen in der Woche geöffnet. Neben dem Zentrum mit einer flexibel steuerbaren Kapazität von zunächst bis zu circa 600 Impfdosen pro Tag kommen auch mobile Teams zum Einsatz, die zum Beispiel in Betreuungseinrichtungen und Pflegeheimen die dortigen Bewohner und das Personal versorgen werden. Dafür sind zunächst täglich bis zu fünf Teams geplant.
Im Vorfeld hatte Dr. Stephan Jakobi hohe logistische Anforderungen zu meistern: „Wir haben verschiedene Möglichkeiten simuliert. Es geht dabei um Kühlmöglichkeiten für den Impfstoff, um Impfräume, das medizinische Material und die IT.“ Das Hauptaugenmerk lag auf der Personalgewinnung: „Mit einem großen Pool an befähigten Personen sind wir ­zuversichtlich, für jeden Impftag genügend Ärztinnen und Ärzte, medizinisches Personal und weitere Hilfskräfte einsetzen zu können“, sagt der Impfmanager.
Oberbürgermeister Rico Badenschier macht deutlich, dass die Stadt weiter Freiwillige für die Bewältigung der Impfkampagne benötigen wird: „Über die bereits durch das Land erfolgten Aufrufe bei den Verbänden und Institutionen hinaus appellieren wir an die freiwillige Hilfe durch befähigtes Personal aus Schwerin. Interessenten sollten sich bitte auf der Homepage der Landeshauptstadt für die Mitarbeit im Impfzentrum anmelden.“
Unter www.schwerin.de/bewerbung-impfzentrum steht ein Kontaktformular dafür bereit. Die genaue Dienstplanung erfolgt dann durch die Geschäftsstelle des Impfzentrums. Die Leistung wird mit den landesweit festgelegten Stundensätzen vergütet. Die Landeshauptstadt rechnet mit bis zu 120.000 Impfungen. In der ersten Phase wird der Prozess durch das kommunale Impfmanagement gesteuert. Dieses ist auch für das Terminmanagement zuständig, denn geimpft wird im städtischen Zentrum nur, wer sich vorab angemeldet hat und zu den priorisierten Gruppen zählt. Diese werden durch die Bundesregierung beziehungsweise beauftragte Stellen benannt. Weitere Informationen zum Impfzentrum gibt es über die Internetseite www.schwerin.de sowie in den sozialen Medien.

maxpress/sho/LHS